Biontech und Moderna Warum gibt es den Kinderimpfstoff erst ab einem Alter von fünf Jahren?

Ein siebenjähriges Kind bekommt eine Covid-19-Schutzimpfung Quelle: dpa

Viele Eltern stellen sich in diesen Tagen genau diese Frage. Die Zulassungsbehörden haben keine wirkliche Antwort, dafür ein Hersteller – auch wenn die nicht ganz zufriedenstellend ist.

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Seit diesem Montag, 13. Dezember, gibt es nun einen Impfstoff von Biontech, der Kindern gespritzt werden kann, die fünf bis elf Jahre alt sind. Bei Moderna ist ein Impfstoff in Vorbereitung, der für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren vorgesehen ist – und später auch für jüngere Kinder.

Endlich, denken sich viele Eltern, die lange auf diesen Zeitpunkt gewartet haben. Doch nicht wenige, deren Kinder drei oder vier Jahre alt sind, fragen sich auch: Und was ist mit unserem Nachwuchs? Warum liegt die Grenze bei Biontech jetzt bei fünf Jahren, bei Moderna demnächst bei sechs? Warum nicht bei vier Jahren, oder aber bei sieben?

Beim für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständigen Paul-Ehrlich-Institut gibt es auf diese Frage nur ein verbales Achselzucken. Weil der Hersteller das so beantragt hat, heißt es. Und weil für diese Altersgruppe Daten aus der klinischen Prüfungen vorlagen. Beim Robert-Koch-Institut gibt man sich auf Anfrage auch nicht schlauer. Und beim Verband der forschenden Pharma-Unternehmen heißt es, dass die Hersteller das zusammen mit der Zulassungsbehörde festlegen. Eine durchaus erstaunliche Ungenauigkeit, geht es hier doch um eine ziemlich zentrale Frage dieser Tage: Wer hat sich Chance, sich gegen das bedrohliche, unseren Alltag seit bald zwei Jahren dominierende Virus zu schützen – und wer nicht?



Eine Anfrage bei Moderna zumindest bringt etwas Klarheit. Die Altersgrenze ergebe sich daraus, wie die von Moderna durchgeführten KidCOVE-Studie angelegt und durchgeführt wurde, sagt eine Sprecherin. Die Studie werde in zwei Teilen durchgeführt, wobei die Rekrutierung der Probanden in drei verschiedene Altersgruppen gestaffelt sei. Die erste Altersgruppe beginnt eben bei Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren. Hier ist die Rekrutierung abgeschlossen. Die zweite Altersgruppe, die derzeit rekrutiert werde, sei für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren vorgesehen. Die dritte und letzte Gruppe ist für Kinder, die mindestens sechs Monate und weniger als zwei Jahre alt sind.

So scheint es, dass auch ein gutes Stück Gutdünken der Hersteller im Entwicklungs- und Zulassungsprozess des Impfstoffes mit im Spiel ist, ob in den nächsten Wochen manch ein Kind geimpft werden kann oder eben noch nicht.

Mehr zum Thema: Vas Narasimhan, Chef des Pharmariesen Novartis, spricht über neue Medikamente und den möglichen Verkauf der Tochter Sandoz.

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