Depressionen sind auf dem Vormarsch – ungesunde Ernährung mit Pizza, Kuchen, Burgern und anderem Fast Food ebenfalls. Viele Menschen sind gar nicht mehr dazu in der Lage, eine Mahlzeit selbst zuzubereiten. Ihre Ernährung ist reich an Fett und Kalorien, aber arm an Vitaminen und anderen lebenswichtigen Stoffen. Ernährung und depressive Störungen – gibt es da einen Zusammenhang?
Das untersucht Felice Jacka, Professorin an der Deakin Universität in Australien. Sie widmet sich in ihren Studien Menschen mit schweren Depressionen und untersucht ihre Ernährungsweise.
Symptome einer Depression
Deutliche Geschlechtsunterschiede finden sich bei der sogenannten unipolaren Depression, von der Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Diese Form ist gekennzeichnet durch Symptome wie verminderten Antrieb oder gesteigerte Müdigkeit, ...
... depressive Stimmung in einem ungewöhnlichen Ausmaß, die fast jeden Tag mindestens über zwei Wochen hinweg auftritt, ...
...Verlust an Interessen, keinerlei Freude mehr an Tätigkeiten, die einem früher mal Spaß und Befriedigung gebracht haben, ...
...Verlust des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls sowie Selbstvorwürfe und Selbstzweifel,...
...Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Appetitverlust oder gesteigerter Appetit.
(Quelle: Ursula Nuber, "Wer bin ich ohne dich?", Campus-Verlag)
„Depressionen werden bis 2020 die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit sein“, erklärt Jacka ihre Forschungen. Man müsse daher einen neuen Ansatz finden, diese weitverbreitete Krankheit zu bekämpfen. Die Forschung wird seit vergangenem Jahr von der Meat and Livestock Australia (MLA) mit etwa 250.00 Dollar gefördert. Werden Depressionen dann bald nicht mehr mit Tabletten, sondern mit einer gesünderen Ernährung bekämpft? Ansatzpunkte dafür liefern mehrere Studien, die den Einfluss von fettigem und zuckerhaltigem Essen auf die psychische Gesundheit untersuchten.
Ergebnisse weltweit bestätigt
Die Forscher der Deakin Uni fanden heraus, dass Menschen, die sich gesund ernähren, seltener an Depressionen und Angst-Störungen leiden – nicht nur in Australien, sondern weltweit. In einer Studie, die 2011 im Fachmagazin „Psychosomatic Medicine“ veröffentlicht wurde, wurde die Lebensweise von 5700 Norwegern untersucht. Je besser die Ernährung der Menschen, umso unwahrscheinlicher war eine depressive Erkrankung. Umgekehrt zeigte sich, dass die Menschen, die mehr Junk Food und stark verarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen, verstärkt an Angst-Störungen litten.
Selbst wenn andere demografische oder Lebensstil-Faktoren wie Sport, Rauchen oder Einkommen ausgeblendet wurden, blieb dieser Zusammenhang bestehen.
Als „gesund“ wurde bei der Auswertung eine Ernährungsweise mit Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, mageren Milchprodukten, Fisch und unverarbeitetem Fleisch (im Gegensatz zu verarbeiteten Fleischwaren wie Würste und Burger) zugrunde gelegt. Ungesund hingegen ist ein hoher Verzehr von Weißmehl, Kuchen, Pizza und anderen stark industriell bearbeiteten Snacks.