Burger, Süßigkeiten und Co. Macht Fast Food depressiv?

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Omega-3-Fettsäuren gegen Selbstmord-Gefahr

Die Auswertung von Daten aus weiteren Ländern bestätigten die Ergebnisse. Obwohl immer mehr Menschen an Depressionen oder Angstzuständen leiden, habe die Psychiatrie bislang keinen Ansatz gefunden, wie Menschen einer Erkrankung vorbeugen könnten, bemängelte Jacka.

„Es ist wichtig zu erkennen, dass die gleiche gesunde Ernährungsweise, die dabei hilft, das Risiko für Herz- und andere Krankheiten zu reduzieren, auch das Risiko für Depression und Angst senken könnte“, sagte Jacka.

Fünf Wege aus der Depression

Für die Reduzierung psychischer Beschwerden können unterschiedliche Bestandteile unseres täglichen Essens verantwortlich sein. So wird etwa den Omega-3-Fettsäuren nachgesagt, dass sie die Denkfähigkeit verbessern und Depressionen vorbeugen können. Die Wirkung der lebenswichtigen Fettsäuren wird derzeit zum Beispiel in einem Versuch des amerikanischen Verteidigungsministeriums erforscht.

Suizid durch Omega-3-Mangel?

Seit Anfang 2013 erhalten Freiwillige über einen Zeitraum von sechs Monaten täglich zwei Smoothies mit hohen Konzentrationen von Omega-3-Fettsäuren. Das besondere daran: Die ausgewählten Personen hatten zuvor versucht, sich umzubringen oder wurden als selbstmordgefährdet eingestuft. Die Studie soll insgesamt über drei Jahre gehen. Der Ansatz: Das US-Militär hatte bei Untersuchungen des Blutes von 800 aktiven Soldaten, die zwischen 2002 und 2008 Suizid begangen hatten, extrem niedrige Werte von Omega-3-Fettsäuren festgestellt.

Auch in der EU läuft derzeit ein Projekt zum Thema Ernährung und Depressionen: „MoodFood“ startete im Januar dieses Jahres und wird mit fast neun Millionen Euro von der EU gefördert. Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll nun in neun europäischen Staaten intensiv erforscht werden, wie Nahrungsaufnahme, Versorgungsstatus mit lebenswichtigen Nährstoffen, das soziale Umfeld und Verhalten bei der Nahrungsaufnahme sowie Übergewicht die Entwicklung von Depressionen beeinflussen.

In ihrer Forschung widmet sich Felice Jacka nun Menschen mit diagnostizierter Depression. Anstelle von Therapiegesprächen und weiteren Medikamenten-Cocktails soll es um eine gesündere Ernährung gehen. Die Teilnehmer der Studie werden eine eventuell vorhandene medikamentöse Behandlung keinesfalls abbrechen. Aber: Liegt die Wissenschaftlerin richtig, könnte besseres Essen zu einem neuen Therapie-Ansatz werden – oder das Auftreten depressiver Symptome von vornherein verhindern.

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