Dank Quallen-Gen Kaninchen, die im Dunkeln leuchten

Forscher haben in Kaninchen-Embryos das Gen einer phosphoreszierenden Qualle eingebracht. Die Folge: Die Tiere leuchten im Dunkeln. Aber wozu?

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Es klingt nach dem Werk verrückter Wissenschaftler, die mit ihrer Zeit nichts besseres anzufangen wissen. Türkische Forscher haben zusammen mit Kollegen der Universität Hawaii leuchtende Tiere gezüchtet. Den Embryos der weißen Kaninchen wurde DNA von Quallen injiziert. Diese Quallen besitzen die Fähigkeit, im Dunkeln zu leuchten.

Zwei der acht genveränderten Kaninchen übernahmen tatsächlich die Eigenschaft der Quallen. Bei normalem Licht ist ihr Fell weiß, doch im Dunklen leuchten sie grünlich. Der leitende Forscher Stefen Moisyadi von der Universität von Hawaii laut „The Atlantic: Diese Kaninchen sind wie Glühbirnen, ihr ganzer Körper leuchtet. Jetzt beginnt ihr Fell zu wachsen und der grüne Schimmer strahlt hindurch."

Das seltsame Experiment hat einen ernsten Hintergrund. Die Wissenschaftler möchten herausfinden, wie man die DNA von Embryos verändern kann. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung neuer Therapieformen z.B. gegen die Bluterkrankheit ein. Mediziner suchen nach Wegen, wie etwa Blutergerinnungs-Enzyme in genmanipulierten Tieren gezüchtet werden können.

Das wäre kostengünstiger und würde die Preise für die lebensnotwendigen Medikamente senken. Die Kaninchen sind nicht ersten Tiere, die Forscher zum Leuchten gebracht haben. Im April dieses Jahres züchteten Genforscher in Uruguay phosphoreszierende Schafe. In Korea wurden 2007 leuchtende Katzen geschaffen, in China 2008 ein leuchtendes Schwein.

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