Der Deutsche Innovationspreis Schaeffler, Invenio und 3Yourmind gewinnen beim Deutschen Innovationspreis

Sicher fahren, virtuell konstruieren und 3-D-Druck optimieren: Das sind die Sieger des Deutschen Innovationspreises 2016.

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Anfang des 20. Jahrhunders wurden rund um das Münchner Kesselhaus noch ganz traditionell Turbinen, Traktoren und Lokomotiven hergestellt. Am Freitag zog die Zukunft ein: Im einstigen Maschinenwerk wurden der Deutsche Innovationspreis 2016 vergeben. Die Initiative von Accenture, Evonik, EnBW und der WirtschaftsWoche kürt bereits im sechsten Jahr die klügsten Köpfe und besten Ideen der deutschen Wirtschaft. In den Kategorien Start-up, Mittelstand und Großkonzern lieferten sich neun Finalisten ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen. 350 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen an der feierlichen Gala im historischen Industriegebäude teil.

In der Kategorie Großunternehmen setzte sich Schaeffler Technologies aus Herzogenaurach mit ihrem elektromagnetischen Wankstabilisator gegen die Konkurrenz von BMW und Thyssenkrupp Elevator durch. Die innovative Technologie sorgt für stabileres Fahren, selbst auf schlechten Straßen. Schwankungen eines Fahrzeugs werden ausgeglichen und Aufschaukeln, zum Beispiel in engen Kurven, wird reduziert. Die Technik erhöht die Fahrsicherheit und mindert im Vergleich zu auf Hydraulik basierenden Konzepten zudem noch Verbrauch und Emissionen. Für die Jury rund um Miriam Meckel (WirtschaftsWoche), Frank Riemensperger (Accenture), Klaus Engel (Evonik) und Frank Mastiaux (EnBW) war der Wankstabilisator damit der verdiente Sieger. In die letzte Runde hatten es auch Autohersteller BMW mit seinem vollautomatischen Einparkassistenten und Thyssenkrupp Elevator mit einem intelligenten cloudbasierten Wartungsystem für Aufzüge.

Unter den Mittelständlern überzeugte der Ingenieurdienstleister Invenio aus Eschborn bei Frankfurt. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, die den Bau realer Prototypen in der Entwicklung etwa von Fahrzeugen weitgehend erübrigt. Das senkt Kosten und verkürzt die Entwicklungszeiten um bis zu 30 Prozent, eine enorme Ersparnis. Davon profitieren vor allem Autobauer, aber auch Flugzeug- sowie Zughersteller zeigen bereits Interesse. Der Clou: Was Hunderte Ingenieure parallel und unabhängig voneinander an ihren Rechnern konstruieren, fließt kontinuierlich in ein Computermodell. An ihm erkennen die Ingenieure, ob ihre Entwürfe zusammenpassen und wo Probleme bestehen. So können sie sofort Korrekturen vornehmen. Die Hersteller BMW und Daimler sind bereits überzeugt und setzen weltweit auf die Technologie. Weitere Finalisten in der Kategorie Mittelstand waren die Ovesco Endoscopy und die P3 telehealthcare.

Der Sieger bei den Start-ups kommt, wenig überraschend, aus der Gründerhauptstadt Berlin. 3Yourmind ist ein Online-Marktplatz und Vermittler für 3-D-Druckdienste. Die Plattform bietet Unternehmen die Möglichkeit ihre Konstruktionsdaten automatisiert für den 3-D-Druck aufzubereiten. Dank des Services sparen selbst 3D-Experten rund 20 Minuten bei der Optimierung der Daten, weniger erfahrene Anwender gleich mehrere Stunden Arbeit. Derzeit gebe es kein annährend vergleichbares Angebot aus Optimierung und Service am Markt, begründet die Jury ihre Kür. Das Unternehmen ist bereits in mehreren Ländern vertreten und will sein Online-Angebot zur global führenden Plattform für additive Fertigung ausbauen. Damit hat sich 3Yourmind gegen die beiden anderen Finalisten Kalverkamp und Quantum-System durchgesetzt.

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