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Deutscher Innovationspreis Ein Blick auf die Nominierten

Roboter CIMON auf der Internationalen Raumstation Quelle: PR

Von der vernetzten Pathologie bis zum Roboter für die Raumfahrt: Acht Unternehmen sind für den Deutschen Innovationspreis nominiert, den die WirtschaftsWoche Ende März gemeinsam mit Accenture und EnBW vergibt.

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Großunternehmen - Airbus: Roboter im Orbit

Die Crew auf der Raumstation ISS hat im November besondere Verstärkung bekommen: CIMON, einen intelligenten Roboter, so rund und groß wie ein Basketball. Er verfügt statt Augen über Kameras, statt eines Mundes über Lautsprecher, statt Ohren über Mikrofone – und sein Gehirn liegt, Tausende Kilometer entfernt, ausgelagert in einem Rechenzentrum.

CIMON ist die erste künstliche Intelligenz an Bord der ISS – und der erste Roboter, der selbstständig und schwerelos durch die Station fliegen kann. Mit 14 Ventilatoren pustet sich CIMON in die gewünschte Richtung oder dreht sich um die eigene Achse. Ultraschallsensoren sorgen dafür, dass er nirgends anstößt. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat den Roboter getestet. „Wie er auf der ISS navigieren kann, fand ich beeindruckend“, sagte Gerst nach seiner Landung auf der Erde.

Den Körper und das Navigationssystem von CIMON hat der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus entwickelt. Die Technik soll Grundlage für neuartige Assistenzroboter sein, die Astronauten im All auf einem Bildschirm Informationen anzeigen, Wartungen per Kamera dokumentieren oder autonom die Raumstation inspizieren und eine Inventur durchführen. Auch auf der Erde könnte die Technik nützlich sein – als Helfer in der Fabrik, im Operationssaal oder im Seniorenheim.

Großunternehmen - Dräger Safety: Die Jäger des Gifts

In der Fernsehserie „Babylon Berlin“ kommt es zur Katastrophe: Als Beamte die Ventile russischer Kesselwaggons öffnen, in denen sie einen Goldschatz vermuten, strömt das Giftgas Phosgen aus. Auch im wirklichen Leben stellt das unkontrollierte Entweichen von Gasen ein großes Risiko dar. Gefährdet sind vor allem Mitarbeiter in der chemischen Industrie und in Raffinerien. Auch an einer Tankstelle können Gase wie Benzol austreten, die nicht tödlich, wohl aber krebserregend sind. Etwa dann, wenn eine neue Zapfsäule installiert und nicht sorgfältig verbaut wurde.

Bisher müssen ausgebildete Chemiker bei Verdachtsfällen Proben nehmen und ins Labor schicken, um krebserregende Gase sicher zu bestimmen. Im Zweifel können eine Produktionseinheit oder ein Werk dann mehrere Tage stillstehen. Dräger Safety aus Lübeck hat nun ein tragbares Gasmessgerät entwickelt, das sehr schnell und in Laborqualität krebserregende Gase wie zum Beispiel Benzol oder Lösungsmitteldämpfe entdecken kann.

„Gegenüber dem herkömmlichen Verfahren mit Labordiagnostik bringt das Gerät 90 Prozent Zeitersparnis“, sagt Oliver Harnack, Entwickler und Innovation Manager bei Dräger Safety. Außerdem können auch Nichtspezialisten das Gerät leicht bedienen, sodass niemand für die Messungen auf Chemiker oder Laboranalytiker angewiesen ist. Die Nachfrage aus der petrochemischen und der Öl- und Gasindustrie sei entsprechend groß, sagt Harnack.

„Wir können zurzeit etwa 30 bis 40 Geräte pro Monat herstellen“, und „die sind immer sofort vergriffen“. Unter anderem begeistert sich ein großer deutscher Chemiekonzern für das Gerät. Die Nachfrage dürfte weiter wachsen. Weltweit werden in der Industrie immer strengere Grenzwerte eingeführt; das bedeutet mehr Tests. Einen wachsenden Teil davon will Dräger Safety demnächst mobil erledigen.

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