Das Luftschiff Dragon Dream hat eine lange Geschichte. Es ist das Ergebnis gescheiterter Luftschiffprojekte des US-Militärs, die wegen zu hoher Kosten, unlösbaren technischen Herausforderungen und einem schlechten Zeitplan gestoppt wurden. Realisiert werden kann das Projekt von Worldwide Aeros übernommene Projekt nun dank finanzieller Unterstützung des amerikanischen Militärs und der Raumfahrtbehörde NASA. Aus dem bisherigen Prototyp soll nun ein doppelt so großes Luftschiff für Transporte von 66 Tonnen über 5000 Kilometer entstehen.
Das Unternehmen Worldwide Aeros, das 1987 gegründet wurde, setzt auf die Vorteile seines Luftschiffes. Es werde mit dem Einsatz des Schiffes kein Flughafen oder Landeplatz mehr benötigt, heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Der Dragon Dream könne fast überall landen. Die Be- und Entladung soll somit flexibler werden und weniger Zeit kosten. Davon könnten zukünftig vor allem Orte, die sonst schwer erreichbar sind, profitieren.
Der Prototyp soll außerdem selbstständig starten und landen können. Und beim Ausladen wird kein Ausgleichsgewicht gebraucht. Worldwide Aeros verspricht zudem besonders günstige Transporte, da der Dragon Dream nur ein Drittel des Treibstoffs benötigt, den normale Transportflugzeuge verbrauchen.
Die sogenannte „Leichter-als-Luft-Technologie“ soll nicht nur für den Frachtentransport und die damit verbundene weltweite Unterstützung der Menschen einsetzbar sein, sondern auch für militärische Missionen. Die Oberfläche des Ballons wurde so konzipiert, dass sie nicht von Kugeln durchdrungen werden kann.
Auf der Suche nach Alternativen für den Frachttransport ist Worldwide Aeros nicht alleine. Auch in Europa wird immer wieder in der Luftschiffentwicklung geforscht. Da es jedoch an staatlicher Unterstützung fehlt, geht die Forschung meist nicht über die Planung hinaus.
Ein Beispiel dafür ist das heute insolvente, deutsche Luftfahrtunternehmen Cargolifter AG. Dessen Ziel war die Entwicklung eines 260 Meter langen Lastenluftschiffes für Frachten bis zu 160 Tonnen. Das Unternehmen war in Deutschland sehr populär und stieg 2000 sogar an der Börse ein. Doch zu hohe Kosten und fehlende Investoren führten 2002 zur Insolvenz und dem Ende des Projekts.
In Großbritannien arbeitet die Firma Hybrid Air Vehicles zurzeit an dem Hybridluftschiff Airlander, welches 2012 schon seinen erfolgreichen Jungfernflug absolvierte. Das Schiff erhält seinen Antrieb durch eine Kombination aus Helium und Düsen und ist flexibel in der Steuerung. Es soll nicht nur bis zu 50 Tonnen Fracht transportieren, sondern auch Menschen mitnehmen.
Bei Worldwide Aeros vertraut man auf die Technologie des Prototypen Dragon Dream und erhofft sich dafür, zukünftig einen großen Absatzmarkt zu finden. Nach Angaben des Unternehmens gibt es schon mehrere Kunden mit Interesse an dem Luftschiff. Die Nutzung soll diese zwischen 25 und 30 Millionen US-Dollar pro Jahr kosten. Mitte 2015 will Worldwide Aeros das erste voll funktionsfähige Luftschiff liefern.