E-Zigaretten Wie schädlich sind elektronische Zigaretten?

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"E-Zigaretten sind die bessere Alternative"

Doch nun, seit er mit einer aus seiner Sicht viel harmloseren E-Zigarette unterwegs ist, werde ihm ständig vorgehalten, wie gefährlich das für ihn und seine Mitmenschen sei. Wie die FDP setzt sich auch die Piratenpartei dafür ein, dass E-Zigarettenrauchen erlaubt bleibt. Kunze ist überzeugt: „Gegenüber dem Rauchen ist es die bessere Alternative.“

Tatsächlich wisse man aber gar nicht genau, welche Gesundheitsgefahren von der E-Zigarette ausgehen, sagt Pott. Tatsächlich ist die Datenlage in vielen Punkten noch sehr dünn oder widersprüchlich. Während über die Gefahren des Rauchens seit Jahrzehnten geforscht wird, liegen über das Inhalieren von Nikotin und Aromen in Propylenglycol-Lösung kaum Erkenntnisse vor.

Unstrittig ist lediglich, dass Nikotin süchtig macht und als Nervengift tödlich wirken kann, wenn es geschluckt wird.

Gesunde E-Zigarette ist Quatsch

Dass E-Zigaretten gesund seien, wie anfangs von vielen Herstellern behauptet, sei aber Quatsch, räumt selbst E-Zigaretten-Verbandsvorsitzender Dac Sprengel ein: „E-Zigaretten zu inhalieren ist sicher ungesünder als Gebirgsluft zu atmen.“ Zugleich ist er überzeugt: „Es ist viel weniger schädlich, als klassische Zigaretten zu rauchen.“

Tatsächlich gäbe es auch in Deutschland noch ein oder zwei Händler, die weiterhin mit dem Slogan „die gesunde Art zu rauchen“ werben, doch die würden nicht im Verband aufgenommen. Der Verband selbst hat immensen Zulauf: In kürzester Zeit seien über einhundert mittlere und kleine Händler beigetreten.

Das Ziel des Lobbyverbandes schildert Sprengel so: „Wir wollen dazu beitragen, alle offenen Fragen zu klären.“ Deshalb hat sein Verband hat eine Studie zur Raumluftbelastung in Auftrag gegeben, die gerade ausgewertet wird.

Das Hauptproblem dabei ist, dass keiner den Studien des anderen glaubt. Zu offensichtlich sind die Einzelinteressen. Die E-Zigaretten-Branche fürchtet um das gerade aufblühende Geschäft. Der Tabakindustrie sind E-Zigaretten als Konkurrenz ein Dorn im Auge. Und der Staat fürchtet den Verlust von jährlich etwa 13,5 Milliarden Euro Steuereinnahmen.

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