




Für die Studie untersuchten Forscher der Université Bordeaux Segalen Fälle von 253 Gliom-Patienten und 194 Meningiom-Patienten und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe von 892 repräsentativen Personen aus der Normalbevölkerung. Außerdem befragten sie die Teilnehmer, wie oft und lange sie ihr Handy nutzten.
Und siehe da: Es gibt einen Zusammenhang zwischen bestimmten Hirntumoren und massivem Handy-Gebrauch. Wer besonders viel telefoniert, habe ein erhöhtes Risiko, an Hirntumoren im Zentralnervensystem und gutartigen Hirntumoren zu erkranken.
Besonders gefährdet seien Personen, die in ihrem Leben mehr als 900 Stunden telefoniert oder mehr als 18.000 Anrufe getätigt haben. Macht umgerechnet eine Handynutzung von fünfzehn Stunden pro Monat über fünf Jahre. Dann, so die Forscher, steige das Risiko um den Faktor zwei bis drei.
Das Ergebnis deckt sich mit einer Metastudie der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC). Die Wissenschaftler werteten darin Hunderte Einzelstudien zum Zusammenhang von Handystrahlung und Krebsrisiko aus. Das Fazit: Elektromagnetische Handystrahlen seien "möglicherweise Krebserregend".
Die IARC ordnet die Strahlung aus Mobiltelefonen deshalb in die mittlere Gefahrenklasse "2B" ein. Darunter fallen auch Hochspannungsleitungen oder Benzin.
Doch die Ergebnisse sind unter Experten umstritten. "Ob für diese Personen das Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken, tatsächlich erhöht ist, lässt sich nicht sagen", sagte schon damals Maria Blettner, Forscherin am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Denn die Ergebnisse könnten auch durch methodische Probleme entstanden sein.
Ob Handystrahlen also wirklich die Ursache für Tumore sind oder ob lediglich ein Zusammenhang besteht, ist also auch nach der neuen Studie nicht restlos geklärt.