




Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland: Mehr als 338.000 Menschen bundesweit starben daran 2014, wie aus dem Herzbericht 2015 hervorgeht, den die Deutsche Herzstiftung am Mittwoch in Berlin präsentierte. Und die Zahl der Erkrankungen steigt weiter an, wenn auch nur leicht.
Der Bericht zeigt: Trotz moderner Medizin sterben mehr Patienten an Herzerkrankungen als in den Jahren zuvor. Während 2011 noch 13.964 Menschen Klappendefekten erlagen, waren es 2013 bereits 15.889 – das entspricht einer Zunahme von 15,3 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei Herzrhythmusstörungen (Zunahme der Sterbefälle um 12,2 Prozent) sowie „koronaren Herzkrankheiten“, also Erkrankungen der Kranzgefäße (Zunahme von 2,7 Prozent).
Insbesondere Frauen sind weitaus gefährdeter als Männer, an Herzschwäche, Rhythmusstörungen oder Klappenkrankheiten zu sterben. So lag 2013 die Sterbeziffer bei Herzschwäche (Gestorbene pro 100.000 Einwohner) für Frauen mehr als 80 Prozent über dem Wert der Männer: 29.973 Frauen starben gegenüber 15.842 Männern. Bei den Herzrhythmusstörungen hingegen lag die Sterbeziffer der Frauen um 47 Prozent höher.
Acht Tipps zum Stressabbau
Versuchen Sie, die Situation, die Ihnen Frust bereitet, ganz bewusst von oben beziehungsweise von außen zu betrachten. So bauen Sie eine innere Distanz zum aktuellen Geschehen auf. Zum Beispiel: „Der Stau, in dem ich gerade stehe, ist eine Tatsache, die ich nicht ändern kann. Wenn ich mich aufrege, verschlimmere ich die Situation nur.“
Quelle: Deutsche Herzstiftung
Sport zählt laut der Deutschen Herzstiftung zu den besten Möglichkeiten, um Stress loszuwerden. Bereits eine halbe Stunde Bewegung, sei es Walking, Schwimmen oder Tennis, kann das Stresslevel deutlich senken.
Zwar lassen sich die Ursachen von Stress nicht immer beheben, etwa bei einem schwierigen Chef. Bei Stress in der Beziehung können gezielte Gespräche helfen.
Hier gilt: Nicht schon aufgebracht ins Gespräch gehen, sondern lieber ein paar Tage warten und alle Argumente und Gegenargumente auch sacken lassen.
Yoga, autogenes Training und Co. werden immer wieder angepriesen – doch nicht jedem sind sie eine Hilfe. Während manche Menschen alleine und in völliger Stille entspannen, bevorzugen andere etwa die Anleitung in einer Gruppe.
Die gewählte Technik sollte unbedingt regelmäßig geübt werden, damit sie in akuten Stress-Situationen dann auch abrufbar ist.
Unter dem „Gegenentwurf“ versteht man die ständige Pflege persönlicher Interessen, seien es Chorsingen, Fußballspielen oder Briefmarkensammeln. Also Aktivitäten, die uns anregen, ein Kontrastprogramm zum (beruflichen) Alltag bieten, uns positiv herausfordern – und so vom negativen Stress ablenken.
Fernsehen mag zwar entspannend erscheinen, doch man ist dabei passiv und erreicht keine nachhaltige Stress-Reduktion. Wertvolle Zeit, in der man den Ärger des Tages verarbeiten und abschütteln kann, geht so verloren.
Es kann helfen, sich einen Plan zu machen, an welchen Tagen man den Fernseher auf jeden Fall auslassen und stattdessen etwa ein altes Hobby wieder aufleben lassen oder ein Treffen mit Freunden verabreden kann.
Gerade wer viel zu tun und das Gefühlt hat, dass der Tag nie genug Stunden haben kann, achtet oft nicht ausreichend auf seine Ernährungsweise. Es wird dann oft das Falsche, zu hastig und insgesamt zu viel gegessen und häufig auch zu viel Alkohol getrunken.
Zusammen mit Bewegungsmangel kann das zu Übergewicht führen, was Unzufriedenheit und Frustgefühle noch verstärken kann. Man sollte sich am Besten ein Repertoire an schnellen und gesunden Mahlzeiten zulegen, etwa aus der Mittelmeerküche, die sich auch gut vorbereiten lassen.
Arzneien, die Beruhigung versprechen gibt es zwar – sie sollten aber stets nur unter Kontrolle eines Arztes zum Einsatz kommen, und nicht einfach auf eigene Faust im Internet bestellt werden.
Als Beispiel nennt die Deutsche Herzstiftung Benzodiazepine, die für langfristige Stressbewältigung ungeeignet sind, weil sie schon nach kurzer Zeit abhängig machen und zudem erhebliche Nebenwirkungen (Konzentrationsschwierigkeiten, Benommenheit) haben können.
Warum Frauen dafür so viel anfälliger sind als Männer, darüber rätseln auch noch die Forscher. Mögliche Erklärungsversuche dafür seien „geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wirkung von Medikamenten aufgrund von Stoffwechselprozessen, unterschiedlicher Anatomie oder hormonelle Unterschiede“, so Professor Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung bei der Präsentation in Berlin. In Frage kämen aber auch psychosoziale Faktoren wie die beispielsweise Einsamkeit von Frauen im hohen Alter.