
Eine Pistole des Kalibers 22 beweist, wie einfach es sein kann, eine Waffe zu bauen – und wie günstig. Ein US-Waffenliebhaber diese Schusswaffe zum Teil aus Plastik-Teilen eines 3D-Druckers hergestellt. Und sie scheint zu funktionieren, denn laut dem Magazin „New Scientist“ gab er daraus 200 Schuss ab.
Für die Eigenkonstruktion verwendete er einen Stratsys-Drucker, um das untere Gehäuse der Pistole als Komponente eines Maschinengewehrs M16 bauen zu können. Die restlichen Teile sind aus Metall.
Die Krux an der Aktion: Der Waffenbauer, der sich im einschlägigen AR-15-Forum „HaveBlue“ nennt, konnte die Waffe nach eigenen Angaben besonders günstig bauen - und am Gesetz vorbei.
Billig und an gesetzlicher Kontrolle vorbei
Laut US-Gesetz ist das Gehäuse der Bauteil, der eine Waffe zentral ausmacht. Deshalb sitzt hier etwa die Seriennummer, auf der die Waffenkontrolle beruht. In diesem Fall, wenn das Gehäuse auf Druckerteilen beruht, fehlt diese natürlich.

Der Weg zum Missbrauch ist damit frei, denn nur der Kauf der Gehäuse ist deshalb gesetzlich reguliert. Andere Waffenteile sind auch für Menschen ohne Waffenschein frei erhältlich.
"Wie bei vielen anderen Technologien besteht auch beim 3D-Druck die Möglichkeit zum Missbrauch. Der Druck von Waffen und anderen potenziell gefährlichen Produkten ist im Zweifelsfall schwierig zu unterbinden, da die Technologie schnell und unkompliziert fast jedes vorstellbare Produkt erzeugen kann. Hier ist die Politik gefordert, eine Lösung zu finden", sagt Petra Wallasch vom 3D-Spezialisten Realityservice gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.