In Argentinien Größte bekannte Dinosaurierart entdeckt

In Patagonien entdecken Forscher den größten bekannten Dinosaurier. Der Gigant war 40 Meter lang und wog 80 Tonnen. Insgesamt fanden sie sieben gut erhaltene Exemplare - und mehr als 60 Zähne großer Raubsaurier.

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Zehn Körperteile, die wir nicht mehr brauchen
Zähne Quelle: ZBSP
Das dritte AugenlidDie kleine Falte in der inneren Ecke des Auges ist ein Überbleibsel der Nickhaut. Diese transparente Abdeckung haben heute noch einige Vögel, Reptilien und Fische. Das Augenlid ist dazu da, das Auge zu schützen, und dabei weiter etwas sehen zu können. Das Überbleibsel bringt dem Menschen hingegen gar nichts. Quelle: dpa
Die MandelnDas Gewebe im hinteren Hals filtert zwar Bakterien und Viren, dafür sind die Mandeln sehr anfällig für Entzündungen. Daher werden sie gerade Kindern oft entfernt. Glücklicherweise schrumpfen die Mandeln im Alter und entzünden sich nicht mehr so leicht. Quelle: Fotolia
David Beckham Quelle: dpa
BlinddarmAuch wenn er häufig als nutzlos betrachtet und bei einer Entzündung sofort entfernt wird - einige Studien zeigen, dass der Blinddarm vielleicht gar nicht so nutzlos ist, wie zunächst gedacht. Er könnte ein wichtiger Ort für die Ablagerung vorteilhafter Bakterien sein, die nach einer Krankheit helfen, den Darm wieder auf Vordermann zu bringen. Quelle: Fotolia
Po Quelle: dpa
Gorilla Quelle: REUTERS

Den größten bisher bekannten Dinosaurier haben Forscher nach eigenen Angaben in Argentinien entdeckt. Der gigantische Pflanzenfresser gehört einer bislang unbekannten Art an und war schätzungsweise 40 Meter lang und rund 80 Tonnen schwer, wie das Paläontologische Museum Egidio Feruglio (MPEF) in der Stadt Trelew mitteilte. Ein deutscher Experte beurteilte den Fund am Samstag etwas zurückhaltender.

Nach Angaben des Museums fand ein Landarbeiter die Sensation schon 2011 etwa 260 Kilometer südwestlich von Trelew in der Provinz Chubut nahe dem Ort El Sombrero. Bislang sei etwa ein Fünftel davon geborgen. Demnach fanden die Paläontologen insgesamt sieben solche Dinosaurier, die außergewöhnlich gut erhalten seien. Die zu den Sauropoden zählenden Kolosse lebten demnach vor etwa 95 Millionen Jahren. Ein solcher Gigant wog etwa so viel wie 14 afrikanische Elefanten, hieß es. Dies seien möglicherweise die größten Tiere, die je über die Erde gestampft seien.

Der Fund sei auch wegen des guten Erhaltungszustands spektakulär, schreibt das Museum auf seiner Homepage. Generell überdauern von solchen Giganten nur Fragmente, weil die Kadaver zur vollständigen Konservierung sehr schnell von Sediment abgedeckt werden müssen, etwa bei einer Flut. Die Art zählt zu den Titanosauriern, ebenso wie die ebenfalls in Argentinien entdeckten Puertasaurus und Argentinosaurus.Am Fundort entdeckten die Paläontologen mehr als 200 Fossilien, darunter Teile von Hals, Rücken, den Großteil der Wirbelkörper des Schwanzes und Knochen der Extremitäten. „Das ist ein wahrer paläontologischer Schatz“, erklärte Grabungsleiter José Luis Carballido. „Es gab viele Reste, und sie waren praktisch intakt, das passiert nicht oft.“ Außerdem fanden die Forscher mehr als 60 Zähne großer fleischfressender Dinosaurier.

Die Forscher vermuten, dass die Titanosaurier direkt am Fundort starben. Die Pflanzenfresser hätten sich möglicherweise während einer Dürre an einem Wasserloch versammelt und seien entweder verdurstet oder im Schlamm steckengeblieben. Fleischfresser wie Tyrannotitan hätten die Tiere angefressen und sich am Panzer einige Zähne ausgebissen. Weitere Funde zeigen, dass zu jener Zeit in Patagonien riesige Bäume gediehen. Um die Funde von der unzugänglichen Fundstelle wegzubringen, wurde eigens eine Piste angelegt.

Der Leiter des Europasaurus-Projektes Oliver Wings vom Niedersächsischen Landesmuseum Hannover bewertet die Funde mit etwas Vorsicht. Es sei problematisch, aus einzelnen, wissenschaftlich unbearbeiteten Knochen auf Größe und Gewicht einer Art zu schließen. „Der Fund ist sehr schön, es sind viele Knochen da, aber die Länge ist geschätzt. In jedem Fall ist das aber in der obersten Liga, was die Größe bekannter Dinosaurier angeht.“ Letztlich müsse man die Publikation der Daten in einer Fachzeitschrift abwarten.

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