Erfolgsversprechender scheinen da Vibrationswecker. Ob man wenige Euro für das vibrierende Armband am Handgelenk oder viel Geld etwa für ein vibrierendes Kissen oder eine Matratzenunterlage zahlt, ist für den Effekt an sich nicht relevant. Denn wach machen die Vibrationen laut Grüger in jedem Fall: „Die Schallwellen beim normalen Weckergeräusch oder bei Musik sind im Vergleich deutlich leiser“, sagt Grüger. „Die Vibration dringt in die Knochen und erreicht so eine ganz andere Qualität.“ Das Summen im eigenen Körper ist demnach deutlich intensiver, als wenn es von außen kommt.
„Genauso gut könnte ich aber auch einfach den Wecker lauter stellen“, schränkt Grüger ein.
Bei Manchem ist das Problem aber gar nicht das Aufmachen - sondern vielmehr das Wachbleiben. Doch auch dafür gibt es eine Vielzahl teils kurioser Erfindungen.
Etwa den Raketenwecker, der kurzerhand in die Luft abhebt. Oder der Wecker auf Rädern, der nach einem beherzten Sprung vom Nachttisch kreuz und quer durchs Zimmer rast. Beide müssen erstmal eingefangen werden, bevor sie sich abschalten lassen.
Für Fitness-Begeisterte ist der Hantelwecker gedacht. Er stellt den Alarm erst ein, wenn man ihn oft genug auf und ab bewegt hat. So etwas gibt es übrigens auch als App fürs Handy.
Sanft ist zwar etwas anderes, wach ist man hinterher aber auf jeden Fall. „Bewegung ist ein massiver Reiz, um zu verhindern, dass ich wieder einschlafe“, erklärt Grüger.
Ein Wecker löst niemals ein Schlafproblem
Pfiffige Wecker hin oder her: Schlussendlich ist jeder Morgen, an dem es einem wahnsinnig schwerfällt, das Bett zu verlassen, ein Zeichen dafür, dass man nicht genug auf den eigenen Körper hört und ihm nicht den Schlaf gönnt, den er braucht. „Mit dem Wecker löse ich meine Schlafprobleme nicht. Das Entscheidende sind ausreichende und geregelte Schlafzeiten“, sagt Grüger.
Was Schlafforscher seit Jahren beobachten: Die Gesamtschlafdauer hat sich in unserer Gesellschaft verkürzt – insbesondere durch ein späteres Zu-Bett-gehen. Allein in den vergangenen zehn Jahren ging die Schlafzeit im Schnitt um eine Stunde zurück. Dabei ist Schlaf lebenswichtig, nicht nur für Gedächtnisleistung, Reaktionsgeschwindigkeit oder Wohlbefinden, auch das Immunsystem leidet unter Schlafmangel.
Die ausgefallenen Wecker haben laut Grüger auch einen grundlegenden Vorteil: "Es ist ein Ansatz, dass Menschen sich damit beschäftigen, was gesunder Schlaf ist und wie sie es schaffen, am Morgen ausgeschlafen zu sein“.