Kosmetik-Startup Nebenwirkung von Augentropfen lässt Haare wachsen

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Innovationsmanagement

Die Hits in der Hausapotheke
Platz 10: Grippostad von Stada Quelle: dpa
Platz 9: Aspirin plus C Quelle: dpa
Platz 8: Dolormin Quelle: PR
Platz 7: ACC Quelle: dpa
Platz 6: Aspirin Quelle: dpa
Platz 5: Thomapyrin Quelle: dpa
Platz 4: Bepanthen Wund- und Heilsalbe Quelle: dpa

Um aus der Idee ein Geschäft zu machen, war Eile nötig. „Wir mussten damit rechnen, dass jemand anders den gleichen Einfall hat“, erinnert sich Moysies. Die Tropfen mussten so verändert werden, dass sie nicht mehr als Arzneimittel gelten, der Kosmetikverordnung entsprechen und keine Nebenwirkungen verursachen, den gewünschten Effekt auf Wimpern und Augenbrauen aber behalten. Gleichzeitig mussten ein Partner für Produktion und Logistik sowie ein Vertriebs- und Marketingkonzept her.

Den Mann, der sich darum kümmern sollte, fanden die Moysies in der eigenen Familie: ihren Schwiegersohn Frank Zurlino. Der Unternehmensberater, im Hauptjob Partner der Düsseldorfer Strategieberatung Horn & Company und davor Chef der IBM-Consulting in Deutschland, hatte das nötige Geld und Know-how. Heute ist der 48-Jährige Hauptinvestor und Aufsichtsrat von M2 Beauté „Ich hatte kurz vorher ein Buch über Innovationsmanagement geschrieben, wollte aber schon immer mal was Praktisches machen.“

Hoffnung für kahle Häupter?

Das brachte den frischgebackenen Unternehmer zu Beginn tüchtig ins Schwitzen. Zurlino hatte das Startkapital investiert, kurz bevor die US-Investmentbank Lehman pleiteging: „Kein schönes Gefühl, das war ein ordentlicher Teil unserer Ersparnisse.“ Um sein Geld muss sich Zurlino keine Sorgen mehr machen. M2 Beauté ist der Einstieg in ein Geschäft gelungen, das sich lohnt: Hersteller von Wirkstoffkosmetik arbeiten mit Margen „im deutlich zweistelligen Prozentbereich“, so Zurlino.

Zu kaufen gibt es die Präparate in 30 Ländern, vertrieben werden sie über Parfümerieketten wie Douglas, Schönheitskliniken oder über exklusive Kaufhäuser wie das KaDeWe in Berlin, Harrods in London oder Gum in Moskau. M2 Brows für Augenbrauen und M2 Lashes für Wimpern kosten jeweils gut 120 Euro. Die Ampullen mit fünf Milliliter Inhalt reichen für rund drei Monate, „erste Ergebnisse sieht man nach etwa fünf Wochen“, versprechen Moysies und Zurlino. Damit der Erfolg bleibt, muss frau dranbleiben – Kundenbindung, die von allein funktioniert.

Ideen für neue Produkte haben die beiden schon: Mit der Wiederaufforstung von Männer-Glatzen ließen sich Millionen verdienen. Aber noch müssen sich die Betroffenen gedulden: „Grundsätzlich könnte das funktionieren, aber die Entwicklung ist noch nicht marktreif“, sagt Zurlino.

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