Medizin Zehn Krankheiten, die nach ihren Entdeckern benannt sind

Alzheimer, Parkinson und Salmonellen - viele Krankheiten und Krankheitserreger sind nach den Personen benannt, die sie zuerst beschrieben oder diagnostiziert haben.

Creutzfeldt-Jakob KrankheitDie Krankheit tritt beim Menschen sehr selten auf, ist aber tödlich. Die Namensgeber sind die Hamburger Neurologen Hans-Gerhard Creutzfeldt und Alfons Maria Jakob. Erstmals beschrieben sie zu Beginn der 1920er Jahre den Krankheitsverlauf, bei dem atypische Eiweiße (Prionen) sich im Gehirn festsetzen und zu dessen Degeneration führen. So nimmt es bei fortschreitender Erkrankung eine schwammartig durchlöcherte Struktur an. Das Erkrankungsrisiko nimmt mit steigendem Alter zu, der Erkrankungsgipfel liegt um das 70. Lebensjahr. Neben der genetischen gibt es auch die übertragbare Form der Erkrankung, die 1996 Schlagzeilen machte. Damals wurde eine neue Variante der Krankheit durch den Verzehr BSE-verseuchten Rindfleischs übertragen. Quelle: AP
ParkinsonDie Krankheit wurde nach dem Entdecker James Parkinson benannt und tritt in der Regel im Alter von 50 bis 60 Jahren auf. Sehr selten kommt es zu einer Erkrankung vor dem 40. Lebensjahr oder über dem 80. Lebensjahr. Bei den ersten Anzeichen der Krankheit sind bereits 50 bis 60 Prozent der entscheidenden Nervenzellen im Gehirn abgestorben. Der darauf entstehende Dopamin-Mangel ist für die meisten der Symptome verantwortlich. Als externe Ursachen sehen neueste Studien Pestizide in Obst und Gemüse als möglichen Auslöser. Nach einem schleichenden Beginn von Parkinson, in denen die Erkrankten meist noch nichts Außergewöhnliches merken, schreitet die Krankheit in den weiteren Lebensjahren weiter voran. Der Verlauf ist hierbei individuell und kann beispielsweise auch durch Schübe verschlimmert werden. Als Frühzeichen können Schulterschmerzen oder Muskelverspannungen auftauchen. Eindeutiger ist das reduzierte Mitschwingen des Arms beim Laufen. Quelle: AP
AlzheimerBenannt ist die Demenz-Krankheit nach dem Frankfurter Psychiater Alois Alzheimer. Er entdeckte sie zwischen 1901 und 1906 erstmals während der Behandlung seiner Patientin Auguste Deter. Die 51-Jährige litt unter einem für ihr Alter untypischen geistigen Verfall. Alzheimer diagnostizierte eine „eigenartige Erkrankung der Hirnrinde“. Die Krankheit ist bis heute unheilbar. Sie zerstört das Gedächtnis, das Denken und die Persönlichkeit nahezu unaufhaltsam. Quelle: REUTERS
SalmonellenDie stäbchenförmigen Bakterien können sowohl bei Menschen, als auch bei Tieren Erreger für verschiedene Krankheiten sein. Häufiges Symptom ist Durchfall. Eine Infektion erfolgt meist über Lebensmittel, insbesondere durch verdorbene Eier und Geflügelfleisch. Infektionen sind in Deutschland meldepflichtig. Benannt sind die Bakterien nach dem US-amerikanischen Tierarzt Daniel Elmer Salmon. Quelle: dpa
Morbus HuntingtonDie Krankheit Morbus Huntington heißt eigentlich Chorea major und bezeichnet eine vererbliche, bis heute unheilbare Erkrankung des Gehirns. Dabei werden Bewegungs- und Gedächtnisstörungen gefolgt von Depressionen und Wahnvorstellungen. Erste Symptome zeigen sich meist zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Der New Yorker Arzt George Huntington beschrieb die Krankheit erstmals ausführlich im Jahr 1872. Quelle: dpa/dpaweb
SMorbus MeniéreEin Jahr vor seinem Tod im Jahr 1862 entdeckte der französische Arzt die Krankheit Morbus Meniére. Patienten leiden unter schubartigem Schwindel, Schwerhörigkeit und Tinnitus. Zwischen zwei Anfällen können Jahre liegen. Die Krankheit tritt meistens zwischen dem 40. Und 60. Lebensjahr auf. Sie ist nicht heilbar, die Symptome lassen sich jedoch bekämpfen. Quelle: dpa
Morbus CrohnDie Krankheit kann im gesamten Verdauungstrakt auftreten, von der Mundhöhle bis zum Darmausgang. Erkrankte haben oft Bauchschmerzen und Durchfall, teilweise treten auch Hautveränderungen auf. Viele Patienten haben eine Narbe am Bauch, an der Stelle, wo die Entzündung im Darm operiert wurde. Beschrieben wurde die Krankheit erstmals 1904 von dem polnischen Arzt Antoni Leśniowski. Benannt wurde sie allerdings nach einem Amerikaner, dem Darmspezialisten Burrill Bernard Crohn, der die Krankheit 1932 beschrieb. Ursachen für die Krankheit können unter anderem Rauchen oder übermäßige Hygiene sein. Quelle: dpa
Pfeiffersches DrüsenfieberDie sogenannte Kusskrankheit oder Studentenfieber wird so genannt, weil sie in der Regel über Speichel übertragen wird - etwa beim Küssen. Der Wiesbadener Arzt Emil Pfeiffer beschrieb die Krankheit erstmals 1889.  Wer sich mit dem für die Krankheit verantwortlichen Eppstein-Barr-Virus infiziert hat, zeigt in der Regel grippeähnliche Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen und Lymphknotenschwellung. Quelle: dpa
Morbus DupuytrenDer französische Chirurg Guillaume Dupuytren, Leibarzt von Ludwig XVIII, beschrieb die Krankheit erstmals 1831. Seitdem konnte die Ursache für Morbus Dupuytren nicht gefunden werden. Als Symptome treten Knoten und Stränge in den Händen auf, die bis zur Bewegungsunfähigkeit der Hand führen können. Am häufigsten sind Ring- und kleiner Finger betroffen. Die entsprechende Krankheit an der Innenseite des Fußes heißt übrigens Morbus Ledderhose. Quelle: dpa
Morbus WilsonDer britische Neurologe Samuel Alexander Kinnier Wilson entdeckte das Leiden 1912. Die Krankheit betrifft viele unterschiedliche Bereiche des Körpers: das zentrale Nervensystem, Leber und Augen. Der Körper scheidet dabei zu viel Kupfer aus, dass sich in Organen ablagert. Patienten haben oft einen grünbraunen Ring um die Iris herum, können schwer ihre Bewegungen kontrollieren und leiden an Leberschäden. Quelle: dpa
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