




Er war genial und ungeheuer kreativ. Doch warum gilt Leonardo da Vinci dann nicht uneingeschränkt als Vorbild für die Tüftler von heute: „Weil er zwar nahezu alles erfunden, aber nichts davon auf dem Markt gebracht hat“, sagt Jean-Luc Vincent, Gründer und Präsident der Internationalen Messe für Erfindungen. Denn genau darauf kommt es an, wenn Innovative aus aller Welt bei ihren Gipfeltreffen in den Genfer Messehallen tolle Ideen präsentieren - sie sollen möglichst zu Verkaufsschlagern werden.
Darauf hoffen auch bei der 42. Genfer Erfindermesse die meisten der 790 Aussteller aus 45 Ländern mit mehr als 1000 Exponaten, die uns das Leben erleichtern oder es wenigstens bunter machen sollen. Sie stehen in der Tradition der legendären Disney-Figur Daniel Düsentrieb. Der war bekanntlich stets am Grübeln über praxistaugliche Helferprodukte - nach dem Motto „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“.





Ähnlich wie bei Düsentrieb ist der Auslöser für neue Schöpfungen oft schlichter Alltagsfrust, wie der Belgier Tanguy van de Walle zu berichten weiß. „Haben Sie schon mal erlebt, wie furchtbar es ist, Koffer mit den typischen kleinen Rädern Treppen hinaufzuziehen?“
De Walles Antwort heißt „Rolbag“ und ist einfach: Er nahm Räder in der Größe des Koffers und brachte sie seitlich statt unten an. Seine Riesenrad-Koffer sind bequem über jede Treppe zu ziehen. „Obendrein kann man die Räder als Werbeflächen vermieten“, schlägt er vor. „Sie sind ein echter Hingucker.“
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Das Hingucken spielte auch bei Alexander Kaufmanns Erfindung eine Rolle - eine Art PC im Picasso: Der Stuttgarter nahm einen Computer auseinander und platzierte Festplatte, Kühlventilator und sämtliche weiteren Einzelteile in einem abstrakten Gemälde. Das hängt man sich an die Wand, auf dem Tisch blieben nur Monitor, Maus und Tastatur.