OncoC4 Biontech sichert sich neues Krebsmittel mit Millionendeal

Nach dem Corona-Impfstoff arbeitet das deutsche Biotechunternehmen am nächsten Durchbruch. Ein Zukauf soll das Geschäft mit Krebsmedikamenten stärken.

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Das Unternehmen wächst aktuell auch durch Zukäufe. Quelle: imago images/photothek

Das Biotechunternehmen Biontech verstärkt seine Pipeline an Krebsmedikamenten mit einem millionenschweren Deal mit dem US-Krebsspezialisten OncoC4. Zusammen wollen die beiden Firmen einen neuen Antikörper zur Behandlung verschiedener solider Tumore entwickeln und auf den Markt bringen, wie Biontech am Montag in Mainz mitteilte.

Für den Antikörper „ONC-392“ erhielt das Unternehmen von OncoC4 eine weltweite Exklusivlizenz. Die US-Firma bekommt dafür eine Vorauszahlung von 200 Millionen Dollar, darüber hinaus winken weitere erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen sowie Lizenzgebühren.

Für Biontech, das mit seinem gemeinsam mit Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff Milliardeneinnahmen erzielte, ist es der bisher zweitgrößte Deal nach der im Januar angekündigten Übernahme des britischen Start-ups Instadeep. Für diesen Zukauf legt Biontech zunächst rund 362 Millionen britische Pfund in bar auf den Tisch, den Instadeep-Eignern winken zudem zusätzliche Meilensteinzahlungen von bis zu rund 200 Millionen Pfund.

Der Antikörper „ONC-392“ hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA den Fast-Track-Status - der die Entwicklung neuer Medikamente erleichtern und die Prüfung beschleunigen soll – als Monotherapie für immuntherapieresistenten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs erhalten und wird auch als Kombinationstherapie bei Eierstockkrebs untersucht. Noch in diesem Jahr soll eine klinische Studie der entscheidenden Phase-3 mit dem Mittel starten.

„Wir glauben, dass dieser Antikörper eine wertvolle Ergänzung zu unserem immunonkologischen Portfolio ist, sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit unseren personalisierten Immuntherapien“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. 

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