Hatte der Erfinder von Star-Trek, Gene Rodenberry, eine besondere prophetische Begabung oder hat sich die Forschung an Star-Trek orientiert?
Rodenberry möchte uns eine positive Utopie der Welt in 200 Jahren zeigen: Alle Kriege sind überwunden, es gibt kein Geld mehr und so weiter. Er hat sich überlegt: Was ist für eine Menschheit, die alle Probleme überwunden hat bequem?
Es ist bequem, ein Funkgerät zu haben, das klein und leicht ist, mit dem ich jeden erreichen kann. Umgekehrt denke ich auch, dass die Leute das bei Star-Trek gesehen haben und sich gedacht haben: Sowas brauchen wir! Davon hat sicher die Entwicklung des Handys profitiert. In den Achtzigern gab es ja schon Computer. Man hat sich gedacht, schöner wäre es, wenn der so leicht und flach wäre wie ein Blatt Papier. Star-Trek hat einen ziemlich großen Durchdringungsgrad in der Bevölkerung. Man hat sich erinnert: Das haben wir bei Star-Trek gesehen und so könnte man es machen.
Glauben Sie, dass wir außerirdischen Lebensformen begegnen werden?
Begegnen ist so eine Sache. Ich sagte vorhin schon, die Entfernungen sind riesengroß. Das gilt für die anderen auch. Ich glaube nicht, dass das jemand hinkriegt auf absehbare Zeit. Aber: Ich hätte früher nie gesagt, dass ich eine realistische Hoffnung habe zu meinen Lebzeiten noch mitzubekommen, dass es außerhalb der Erde Leben im Universum gibt. Ich glaube, das werden wir schaffen.
Man weiß jetzt, dass unser Sonnensystem eher die Regel als die Ausnahme zu sein scheint. Von jedem Stern, der am Himmel leuchtet können wir ausgehen, dass er von Planeten umrundet wird. Das weiß man erst seit 20 Jahren. Man hat auch viele Planeten gefunden, die im richtigen Abstand zu ihrer Sonne sind. Es herrschen vernünftige Temperaturen auf ihrer Oberfläche und das würde natürlich auch Leben begünstigen. Das Leben scheint recht robust zu sein. Man kann auch Atmosphären schon untersuchen. Wenn wir einen Planeten finden, in dessen Atmosphäre sich Sauerstoff, Kohlendioxid und Methan befinden, kann diese Mischung eigentlich nur biologischen Ursprungs sein. Dann hätte man Leben außerhalb der Erde entdeckt. Das glaube ich, werde ich noch miterleben.
Die fünf bekanntesten Science-Fiction-Serien
Doctor Who (seit 1963): 51 Prozent
Stargate (1997-2011): 55 Prozent
EUReKA - Die geheime Stadt (2006-2012): 58 Prozent
Star Trek (seit 1966): 66 Prozent
Game of Thrones (seit 2011): 82 Prozent
Aber keine Kommunikation mit Aliens?
Ein Funksignal, vielleicht. Wenn man so einen Planeten entdeckt, würde man natürlich sofort alle Antennen auf den richten. Im Augenblick ist das eher wie eine Streubombe, Sie wissen ja gar nicht wo Sie hinhören sollen. Die Kommunikation mit anderen wird natürlich wieder durch die Entfernungen beeinträchtigt. Ein Signal von Proxima Centauri braucht vier Jahre bis es bei uns ist. Wenn wir eine Antwort senden, dauert es wieder vier Jahre, Sie können sich vorstellen: Das ist eine etwas langsamere Form der Kommunikation. Mit anderen Worten: Telefongespräche werden wir nie führen mit irgendwelchen Aliens.
Ich glaube nicht einmal, dass ich noch die Landung eines Menschen auf dem Mars miterleben werde. Das ist einfach im Vergleich eher uninteressant, einen Menschen auf den Mars zu schicken und dann wieder zurück zu holen. Dadurch dass kein Druck dahinter ist, wird man das nicht machen.
Vielen Dank für das Gespräch!