Die zunehmende Alterung der deutschen Gesellschaft bringt jedoch nicht nur den amerikanischen IT-Giganten IBM dazu, über neue Lösungen im Gesundheits-und Pflegewesen nachzudenken. Auch ein Weltunternehmen mit Sitz im rheinischen Bonn hat den Bereich als neues Geschäftsfeld erkoren. Bei der deutschen Telekom will man mittels Vernetzung dafür sorgen, dass auch bei weniger Personal für mehr Pflegebedürftige die Versorgung stimmt. Unter dem Slogan "Deutsche-Telekom – Der Partner für ein vernetztes Gesundheitswesen" bietet der Telekommunikationskonzern unterschiedliche Lösungen für Kliniken, Ärzte, Patienten und Krankenkassen an. Hier geht es im Gegensatz zu IBM weniger um die Datenanalyse als um eine Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Bereichen im Gesundheitswesen. Bei IBM versucht man hauptsächlich, aus riesigen Datensätzen Muster und Strukturen zu erkennen, die entscheidend für die Gesundheit sein könnten. Bei der Telekom hingegen geht es vor allem um Vernetzung.
Mittels spezieller Hard- und Software soll es einfacher sein, Ärzte unterschiedlicher Bereiche und mit Sitz an unterschiedlichen Orten digital zusammenzubringen. So lässt sich schneller und unkomplizierter über die Behandlung von Patienten diskutieren und Fachwissen austauschen. Das Ergebnis: Kürzere Behandlungszeiten und Vermeidung von Doppeluntersuchungen, so die Telekom.
Die Produkte der Telekom fungieren sozusagen als zentrale Plattform auf der sich Pfleger, Ärzte und Patienten unterhalten können. Dank dieses zentralen Austauschs stehen mehr Informationen für alle Beteiligten zur Verfügung. Ärzte können sich besser organisieren und der Patient weiß, welche Behandlungsmaßnahmen ihm offen stehen.
Es sind jedoch nicht nur Lösungen für den professionellen Einsatz in Krankenhaus und Ärztepraxis, die von der Telekom angeboten werden. Ebenfalls im Sortiment findet man den Fitnesstracker FitBit. Das Gerät, wurde vom gleichnamigen Unternehmen entwickelt und sorgt dafür, dass man am Tagesende eine Bilanz über seine eigene Fitness auf dem Computerbildschirm abrufen kann. Wie viel habe ich mich bewegt, wie lang waren meine Pausen? Das alles beantwortet der Kasten von der Größe einer Streichholzschachtel. Damit kann man bei der Telekom sozusagen einen kleinen Gesundheitschecker für den Hausgebrauch ordern.
Ähnliche Produkte gibt es auch in Armbandform. Das FuelBand des Sportartikelherstellers Nike oder das JawBone Up sind mit Lagesensoren ausgestattet, analysieren die Aktivität sind und schicken die Daten an das eigene Smartphone.
Die Geräte sind nicht unbedingt für Menschen gedacht, die sich in ärztlicher Behandlung befinden, es geht vielmehr darum durch Aufzeichnung und Kontroller der Aktivität einen besseren Überblick über die eigene Fitness zu haben. Solch kleine Helfer steigern die Motivation, wie auch eine Untersuchung der Stanford-University zeigt: Wer seine Aktivitäten aufzeichnet, macht rund 30 Prozent mehr Sport als Menschen, die keinerlei Buch über Joggen, Schwimmen und Co. führen. Außerdem zeigt die Studie, dass Personen deutlich leichter und schneller abnehmen wenn sie ihre Aktivitäten kontrollieren. Die Datenanalyse ist also nicht nur ein Instrument zur Verbesserung des Gesundheitssystems, auch im privaten Bereich ist sie mittlerweile angekommen.