Die neue WiWo App Jetzt kostenlos testen
Download Download

Rückschlag für die Aids-Forschung Angeblich von HIV geheiltes Kind ist wieder krank

Die Hoffnung auf ein Heilmittel gegen Aids ist zerschlagen: Das "Mississippi-Mädchen", das monatelang als geheilt galt, ist wieder an dem Virus erkrankt.

  • Artikel teilen per:
  • Artikel teilen per:
huGO-BildID: 27195389 (Sperrfrist 20. Juli 0101) ARCHIV - ILLUSTRATION - Anstecker in Form von roten Aids-Schleifen liegen am 06.11.2010 in Berlin. Trotz Erfolgen bei der weltweiten Bekämpfung von HIV haben die Maßnahmen eine Bevölkerungsgruppe nach einer neuen Studie zu wenig erreicht: homosexuelle Männer. Unter Männern, die Sex mit Männern haben, breite sich die Epidemie in den meisten Ländern weiter aus - unabhängig vom Wohlstand, schreiben US-Forscher vor dem Start des Welt-Aids-Kongresses am 22. Juli in Washington im Fachjournal «Lancet». Foto: Jens Kalaene dpa (ACHTUNG Sperrfrist 20. Juli 0101) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Quelle: dpa

Herber Rückschlag für die Aids-Forschung: Bei einem als geheilt geglaubten vierjährigen Kind in den USA ist das HI-Virus wieder aufgetaucht. Nach zwei Jahren ohne Medikamente, in denen keine Viren im Körper des Mädchens nachweisbar waren, sei der Aids-Erreger nun wieder präsent, teilten die Ärzte des Kindes an der Universität von Mississippi am Donnerstag (Ortszeit) mit.

„Dies ist natürlich eine enttäuschende Wende für das junge Kind, für seine Ärzte und für die gesamte Aids-Forschung“, sagte der Direktor des US-Aidsforschungsinstitutes NIAID, Anthony Fauci, laut Mitteilung. „Wissenschaftlich erinnert uns das daran, dass wir immer noch viel zu lernen haben über die Feinheiten von HIV und wo das Virus sich im Körper versteckt.“

Die wichtigsten Fakten zu Aids

Das als „Mississippi-Baby“ bekannt gewordene Kind war 2010 in einer ländlichen Gegend dieses US-Bundesstaats zur Welt gekommen. Die Mutter war HIV-positiv, wusste davon aber nichts. Nachdem Tests die Infektion nachgewiesen hatten, begannen die Ärzte rund 30 Stunden nach der Geburt damit, das Baby mit einer Kombination aus drei Medikamenten zu behandeln. Bereits nach einem Monat waren die Viren nach Angaben der Ärzte kaum noch im Körper des Mädchens nachweisbar. Später galt es als „funktionell geheilt“.

"Es war wie ein Tritt in den Magen“

Bei einer Routine-Untersuchung Anfang des Monats seien dann allerdings wieder HI-Viren im Körper der Vierjährigen entdeckt worden, teilte die Universität von Mississippi mit. „Es war wie ein Tritt in den Magen, als wir die Testergebnisse gesehen haben“, sagte die behandelnde Ärztin des Kindes, Hannah Gay, laut Mitteilung. Das Mädchen müsse nun wieder behandelt werden. „Ich bin aber sicher, dass es ein langes und gesundes Leben haben wird“, sagte die Medizinerin. „Die Suche nach einem Heilmittel ist wie ein riesiges Puzzle.“ Leider habe man nun doch nicht das letzte Puzzleteil gefunden.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%