Seltene Erden Der Schatz im sächsischen Feld

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Zurückhaltung statt Optimismus

Seltene Erden
Bayan Obo Mine in der Mongolei Quelle: Google
Lanthanum Quelle: dpa
Cerium Quelle: dpa
Terbium Quelle: rtr
Neodym Quelle: dpa
Promethium Quelle: dpa
Samarium Quelle: AP

Die geringe Konkurrenz kommt Storkwitz nicht ungelegen, im Gegenteil: Zum einen hat Chinas künstliche Verknappung Seltener Erden den Preis auf ein Niveau gehoben, auf dem es sich wesentlich schneller rentiert, eigenen Abbau zu betreiben. Zum anderen würde Storkwitz mit einem Schlag die einzige wirtschaftlich nutzbare Seltene-Erden-Lagerstätte Mitteleuropas werden – mit entsprechendem Nachfragepotential.
Probebohrungen beginnen
Die Hoffnungen der Storkwitz AG, einer 67-prozentigen Tochter der Deutschen Rohstoff AG (DRAG), beruhen jetzt auf Probebohrungen, die in den kommenden zwei Wochen durchgeführt werden. Dort zeigt man sich allerdings eher verhalten, als optimistisch. Man wolle bewusst keine großen Hoffnungen machen, heißt es. Erste Auswertungen der Tests werden frühestens im Sommer erwartet. Dann erst würde in einer Machbarkeitsstudie überprüft, ob ein wirtschaftlicher Abbau möglich sei, so DRAG-Sprecher Horst Koppelstätter.

Der Standort stimmt

Manfred Wilde, Oberbürgermeister von Delitzsch, zu dem Storkwitz gehört, gibt sich derweil optimistischer. Er würde sich über reiche Funde freuen. „Der Abbau würde sehr gut zu unserer Stadt passen, da zum Beispiel BMW ganz in unserer Nähe sein Hybrid-Auto baut. Damit haben wir beste Standortbedingungen“, sagte Wilde.


Diese Freude können nicht alle Anwohner von Storkwitz teilen. Im Dorf sorge man sich, die Metalle in der Erde würden nicht nur Geld, sondern auch Unruhe in ihr Örtchen rund um das alte Rittergut bringen, erzählt ein Immobilienmakler aus der Umgebung. Es hätte aber noch niemand sein Haus zu verkauft, auch die Preise seien unverändert. So richtig scheint dort noch niemand zu glauben, dass hier bald die größte Abbauregion von Seltenen Erden in Mitteleuropa sein könnte. (mit Material von dpa)

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