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Sojus-Kapsel erfolgreich angedockt Raumfahrer erreichen ISS in Rekordzeit

Drei Astronauten aus Russland und den USA haben Geschichte geschrieben: In nicht einmal sechs Stunden haben sie die Raumstation ISS erreicht. Zuvor dauerte die Reise zwei Tage.

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3, 2, 1, los: Die Astronauten Chris Cassidy, Pavel Vinogradov und Alexander Misurkin werden ins All geschossen. Quelle: dpa

Historischer Flug ins All: In der Rekordzeit von knapp sechs Stunden haben drei Männer die Internationale Raumstation ISS erreicht. Die Sojus-Kapsel mit den russischen Kosmonauten Pawel Winogradow und Alexander Missurkin sowie dem US-Astronauten Chris Cassidy an Bord dockte wie geplant in der Nacht zum Freitag an der ISS an.

Bislang waren dafür zwei Tage nötig. Das Staatsfernsehen übertrug den Start sowie das Andockmanöver um 3.29 Uhr MEZ - etwa zwei Minuten früher als geplant - live.

5 Stunden und 46 Minuten zuvor war die Sojus mit einer gleichnamigen Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. „Das bemannte Raumschiff ist an das "Poisk"-Modul der ISS angedockt. Alle Systeme funktionieren normal“, verkündete eine Stimme über Lautsprecher. Auf dem Weg zur ISS umrundete Sojus TMA-08M viermal die Erde. Um 5.10 Uhr MEZ sollten die Verbindungsluken geöffnet werden. Russland ist seit dem Aus der US-Space-Shuttles das einzige Land, das Menschen ins All und wieder zurück transportieren kann.

Auf dem Weg zur Abschussrampe
Die Sojus-Trägerrakete mit der Transportkapsel TMA-08M verlässt am Dienstagmorgen im kasachischen Baikonur den Hangar, gezogen von einer Lokomotive. Quelle: REUTERS
Die Trägerrakete hat einen Durchmesser von knapp über zehn Metern und ist aufgerichtet 56 Meter hoch. Quelle: REUTERS
In der Transportkapsel werden US-Astronaut Chris Cassidy und seine russischen Kollegen Pavel Vinogradov und Alexander Misurkin zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Quelle: REUTERS
Wie bei jedem Start gibt es hohe Sicherheitsvorkehrungen ... Quelle: REUTERS
... mit Polizeihunden wurden die Gleise vom Hangar bis zur Startrampe abgesucht. Quelle: dpa
An Bord der Raumstation ISS wird die Crew unter anderem Experimente für die US-Raumfahrtbehörde Nasa, aber auch die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa aus. Bei letzterem geht es um die Untersuchung der Entwicklung von Stammzellen in der Schwerelosigkeit. Quelle: dpa
Der Flug von Kasachstan bis zum Andocken an die Raumstation wird etwa sechs Stunden dauern. Quelle: REUTERS

Das neue „kurze Schema“ ist möglich, da der digitale Bordcomputer nun unabhängig vom Flugleitzentrum in Koroljow bei Moskau arbeitet. Ein ständiger Funkkontakt mit der Bodenstation ist damit nicht mehr nötig. Der Schnellflug war seit August 2012 mit drei verschiedenen unbemannten Raumfrachtern getestet worden.

„Wir werden sicherlich einen weiteren Flug nach dem schnellen Schema durchführen“, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Wladimir Popowkin, der Agentur Itar-Tass zufolge. „Danach werden wir genau alle biologischen Faktoren der Crew prüfen und dann entscheiden, ob der Schnellflug zum Standard wird“, sagte Popowkin.

Während ihres gut fünfmonatigen Aufenthaltes in rund 410 Kilometern Höhe stehen für die Raumfahrer unter anderem fünf Ausstiege ins All sowie Dutzende Experimente auf dem Programm. Die drei Männer haben alle Weltraumerfahrung. Winogradow, der am 31. August in rund 410 Kilometern Höhe seinen 60. Geburtstag feiert, ist der älteste Russe im All.

Mit der Ankunft der „Neulinge“ erreicht die Crew wieder ihre sechsköpfige Sollstärke. Auf der ISS arbeiten derzeit Chris Hadfield (Kanada), Thomas Marshburn (USA) und Roman Romanenko (Russland), die im Mai auf die Erde zurückkehren sollen.

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