Den Weg dorthin will er aber anders als Musk angehen: Statt ein Raumschiff von Cape Canaveral direkt auf den Weg in den Marssand zu schicken, soll sich zunächst ein Raumgleiter auf eine Kreisbahn begeben. Auf der soll ihn die Gravitation der Himmelskörper fast von selbst zwischen Erde und Mars pendeln lassen. Sonden und Astronauten könnten dann wie bei einem Skilift aufspringen und sich mitnehmen lassen. Nur noch wenig Treibstoff wäre für die Reise nötig, bei leichten Kurskorrekturen etwa.
„Erde, Mond und Mars werden eine himmlische Triade bilden“, schreibt Aldrin. „Sie werden geschäftige Häfen für die Ebbe und Flut von Passagieren bilden.“ Und zu denen sollen dann nicht nur Wissenschaftler und Bergleute zählen, sondern auch Touristen.
Musk will genau das in den nächsten Jahren auf seine Weise möglich machen. In vier Jahren soll die Riesen-Rakete erstmals ins All starten. Als Möglichkeit zur Finanzierung deutete Musk einen ziemlich kuriosen Lieferdienst an: „Wir können Fracht überall auf der Erde ausliefern in nur 45 Minuten.“ 30 Meilen vor der Küste von New York könne eine Rakete starten, in zehn Minuten den Atlantik überqueren und 45 Minuten später in Tokyo landen. Wer diesen teuersten Transportflug aller Zeiten bezahlen will, das ließ Musk offen.
Stattdessen schwärmte er von den Möglichkeiten, die sein künftiges Raumschiff biete. „Wir können jeden Ort des Sonnensystems erreichen“, sagte er. Etwa Asteroiden, die Ressourcen in Milliardenwert beherbergen. Oder den Jupitermond Europa, auf dem laut Forscherurteil Mikroben leben könnten. Oder sogar Pluto, den Ex-Planeten weit draußen vor dem Rand des Sonnensystems.
Schneller schlau: Weltraum-Recht
Als erste und grundlegende völkerrechtliche Vereinbarung des Weltraumrechts gilt der Weltraumvertrag, der 1967 unterschrieben wurde und dem heute 107 Staaten zugestimmt haben (Stand: Juli 2017).
Darin sind Grundsätze festgelegt, die die staatlichen Weltraumaktivitäten regeln. So wird etwa das Hoheitsrecht an Teilen des Weltraums, am Mond und an anderen Himmelskörpern ausgeschlossen. Für Forschung und wirtschaftliche Nutzung ist der Weltraum weitestgehend frei. Aber es gibt Beschränkungen. So muss die Erforschung und Nutzung des Weltraums Sache der gesamten Menschheit sein. Geschlossen wurde der Vertrag einst insbesondere aus Furcht vor einem Wettrüsten im All vor dem Hintergrund des Kalten Krieges.
Das Weltraumrettungsübereinkommen wurde kurz nach dem grundlegenden Weltraumvertrag 1968 verabschiedet und regelt die Gewährung von Hilfe an in Not geratene Raumfahrer und zur Rückgabe von in den Weltraum gestarteten Gegenständen.
Mit dem Weltraumhaftungsübereinkommen wurde 1972 die Haftung im Weltraum in Regeln festgelegt. Zur Sicherstellung angemessenen Schadensersatzes für durch Weltraumgegenstände verursachte Schäden gibt es seitdem einen handfesten Rechtssatz – allerdings bezieht dieser sich in erster Linie auf staatliche und nicht auf private Aktivitäten im Weltraum.
Nach dem allgemeinen Weltraumvertrag gilt der Mondvertrag von 1979 als die wichtigste Vereinbarung im Weltraumrecht. Darin wurden spezielle Regelungen über die Nutzung des Monds und der eventuellen Ausbeutung seiner Naturschätze festgehalten. Allerdings ist dieser Vertrag wenig bindend, denn im Vergleich zum Weltraumvertrag wurde der Mondvertrag bislang nur von 18 Staaten ratifiziert.
Stand: August 2023
Am Ende seiner Rede jubelte das Publikum. Einzelne Zuschauer stellten neugierig Fragen, eine Teilnehmerin des Kongresses bot an ihn zu küssen, um ihm im Namen aller Frauen im Saal Glück zu wünschen. Es ist wie immer bei Elon Musk alles eine große Show. Es sind wie immer die kühnsten Visionen, die er vorträgt. Und wie immer weiß man nicht: Schreibt der Mann bald Geschichte - oder erzählt er nur richtig gute Geschichten?