Die flüssige Magma im Innern der Erde simulieren die Forscher durch zähe Flüssigkeiten, die je nach Temperatur mal flüssiger, mal zäher sind. Mit einer elektrischen Spannung baut das Experiment dann ein Kraftfeld rund um den Kern auf, das der Schwerkraft der Erde gleicht. Die beiden Kugel werden gedreht und verschieden stark aufgeheizt. So können die Forscher untersuchen, welche Strömungen um Erdinneren fließen und wie sie zustande kommen.
Auf dem Erdboden würde die Gravitation dieses Experiments unmöglich machen – erst im All kommen die Forscher dem Innersten unseres Planeten auf die Spur.
Jason Dunn hat eine Vision: Künftig sollen Astronauten Kolonien im Weltraum bilden – fliegende Raumstationen, auf denen Menschen leben, Gärten anlegen und das meiste, was sie zum Leben benötigen, in Manufakturen selbst herstellen.
Eine verrückte Idee? Dunn will den ersten Schritt gehen, um sie möglich zu machen: Im Jahr 2014 schickt der Luftfahrtingenieur mit seinem kalifornischen Startup Made in Space einen Drucker auf die ISS, der Schicht für Schicht Werkzeuge, Ersatzteile oder alltägliche Gebrauchsgüter herstellen soll.
Auf der Erde werden solche 3D-Drucker gerade zum Gebrauchsgut – aber im All ist noch kein solches Gerät getestet worden. Auf Parabelflügen, bei denen für rund 20 Sekunden Schwerelosigkeit herrscht, haben die Gründer die Technik schon getestet – nun sollen im Erdorbit eingehendere Experimente folgen.
Wenn alles klappt, müssen die Astronauten auf der ISS künftig Ersatzteile oder neue Werkzeuge künftig nicht mehr bestellen und auf das nächste Versorgungsschiff warten, das den Nachschub bringt – sie können sich Schrauben oder ganze Kugellager stattdessen einfach ausdrucken.
Auch Reisen zu fernen Asteroiden, wie die US-Raumfahrtagentur Nasa sie für das kommende Jahrzehnt plant, würden mit der Technik ein Stück sicherer werden. Und wer weiß: Vielleicht ist der Versuch der Auftakt zu einer völlig neuen Epoche, in der Weltraum-Kolonisten sich aus Fabriken im All versorgen.