Sternstunde

Harte Jungs und Mädels im All – was Astronauten aushalten müssen

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Gereizte Haut

Unsere Haut reguliert unter anderem den Wasser- und Temperaturhaushalt des Körpers und verhindert das Eindringen von Krankheitserregern. Außerdem schützt sie vor UV-Strahlung. Im All wird die Haut besonders beansprucht. Forschungen des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) haben gezeigt, dass die Haut der Astronauten während ihres sechsmonatigen Aufenthalts auf der Internationalen Raumstation (ISS) sich ähnlich verändert, wie der Alterungsprozess bei Menschen auf der Erde. Die Oberflächenstruktur der Haut wir gröber, die Elastizität nimmt ab. Die gute Nachricht: Die Haut bleibt nicht alt. Sie regeneriert sich wieder und sieht nach etwa einem Jahr wieder normal aus. Aktuell wird daran geforscht, welchen Einfluss Anti-Aging-Wirkstoffe haben könnten. Dafür beobachtet aktuell ISS-Astronaut Luca Parmitano seine Haut sehr genau mit bestimmten Messmethoden. So überprüft er den Wasserverlust seiner Haut und hält mit einer Kamera die Veränderungen der Hautoberfläche fest.

Starke Sprüche aus dem All
Die erste Mondlandung war auch ein Ereignis der großen Gesten und pathetischen Worte. Neil Armstrongs erster Satz beim Verlassen der Landefähre ist längst Legende. Dass es auch ein paar Nummern kleiner geht, belegt die folgende Auswahl von Sprüchen aus dem All. Quelle: AP
"Hat man eine Erde gesehen, hat man alle gesehen."Harrison Schmitt (Apollo 17) über den Anblick der Erde aus dem All. Quelle: NASA
"Oh Gott, was ist das für ein Ding!" Vorschlag von Michael Collins, Apollo 11, für die ersten Worte eines Menschen auf dem Mond. Quelle: NASA
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit."Neil Armstrongs (Apollo 11) Worte beim Verlassen der Mondlandefähre belegen, dass Collins' Vorschlag letztlich nicht angenommen wurde. Quelle: NASA
"Für Neil mag es ein kleiner Schritt gewesen sein, für mich ist es ein großer."Charles Conrad (Apollo 12), dritter Mensch auf dem Mond, beim Verlassen der Landefähre. Conrad war der kleinste aller Apollo-Astronauten, die den Mond betraten. Quelle: NASA
"Wir sind hier die Nummer 1 auf der Rollbahn."Edwin Aldrin (Apollo 11), nachdem er vom Kontrollzentrum der Nasa die Freigabe für den Start von der Mondoberfläche erhalten hatte. Quelle: NASA
"Houston, den Weihnachtsmann gibt es wirklich."James Lovell (Apollo 8) nach einer Mondumrundung, bei der die Apollo-8-Astronauten als erste Menschen die Rückseite des Mondes gesehen hatten. Quelle: NASA

Studien der amerikanischen Weltraumbehörde NASA zeigen, dass Hautprobleme weit vorne auf der Rangliste gesundheitlicher Probleme im All stehen. Neben dem Alterungsprozess und dem Juckreiz zählen auch Verzögerungen bei der Wundheilung und allergische Reaktionen auf Materialien dazu.

Astronauten weinen nicht

Eines der gängigen Gerüchte ist, dass Astronauten im Weltall nicht weinen können. Das funktioniert durchaus. Doch während die Tränen auf der Erde nach unten gezogen werden und so über die Wangen laufen, sammelt sich das Wasser im All und schwebt regelrecht über das Gesicht. Je mehr ein Mensch im All weint, umso größer wird auch dieser Wasserball. Der kanadische Raumfahrer Chris Hadfield hat bei seinem Besuch auf der Internationalen Raumstation (ISS) vorgeführt, was passiert, wenn im All die Tränen fließen.


Drei Raumfahrer machen sich auf den Weg ins All
US-Astronautin Karen Nyberg, der Russe Fjodor Jurtschichin und European Space Agency-Astronaut Luca Parmitano starten ihre Mission. Quelle: AP
Nyberg, Jurtschichin und Parmitano werden mit einem Bus zur Abschuss-Rampe gebracht. Die Raumfahrer sollen bereits nach etwa sechs Stunden Flug den Außenposten der Menschheit in rund 410 Kilometern Höhe erreichen. Es ist der zweite „Expressflug“ einer bemannten Sojus - bis vor kurzem dauerte die Reise fast zwei Tage. Quelle: AP
Noch einmal Abschied nehmen durch die Scheiben des Busses. Luca Parmitano winkt seiner kleinen Tochter zu. Der 36-jährige Italiener ist der erste Europäer auf der ISS nach etwa einem Jahr. Der bisher letzte Europäer auf der ISS war der Niederländer André Kuipers, der am 1. Juli 2012 zur Erde zurückgekehrt war. Quelle: REUTERS
Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano kurz vor ihrem Abflug ins All. Ihre Rückkehr zur Erde ist für November geplant. Quelle: AP
Fjodor Jurtschichin winkt zum Abschied, ehe er die Sojus-Raumkapsel in der kasachischen Steppe betritt. Quelle: AP
Karen Nyberg und Luca Parmitano zeigen sich vor dem Abflug gut gelaunt. Durch die Glasscheibe durften sie noch einmal zu ihren Angehörigen sprechen. Quelle: AP
Mit einer Sojus-FG-Rakete wird die Raumkapsel gen Himmel geschossen, die die drei Wissenschaftler an Bord der ISS bringen soll. Quelle: AP

Die Strapazen auf den menschlichen Körper sind im All insgesamt so stark, dass die Raumfahrer nach ihrer Rückkehr auf die Erde einige Zeit zur Erholung benötigen. Besonders betrifft das natürlich die Berufsastronauten, die in der Regel sechs Monate an Bord der ISS bleiben. Nach ihrer Rückkehr sind sie in der Regel nicht in der Lage selbständig zu stehen. Chris Hadfield sagte nach seiner Rückkehr, dass er sich wie eine Laborratte fühle. So intensiv stand er unter der Beobachtung der Ärzte, die genau verfolgten wie sich das Herz-Kreislaufsystem wieder an die Schwerkraft anpasste.

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