Neben der hohen Strahlung im All sind der Knochen- und der Muskelabbau eines der wichtigsten medizinischen Probleme. In der Schwerelosigkeit geht monatlich bis zu eineinhalb Prozent Knochensubstanz verloren. Besonders betroffen sind der Hüft- und der Wirbelsäulenbereich. Weil Arme und Beine gar nicht mehr belastet werden, bilden sich die Muskeln zurück.
Der Muskel- und Knochenschwund ist im All nicht das größte Problem, erst bei der Rückkehr auf die Erde werden die Konsequenzen deutlich. Langsam muss der Körper wieder aufgebaut und trainiert werden.
Eingeklemmte Nerven
Ohne die Gravitation können sich die Wirbelsäule und die Bandscheiben viel besser entspannen. Die Astronauten wachsen regelrecht, um etwa zwei Zentimeter. Das Resultat sind nicht selten starke Schmerzen, weil die Lendenwirbel auf die Nerven drücken.
Müdigkeit
Weil das Blut anders durch den Körper fließt, wird auch die linke Herzkammer um bis zu zehn Prozent kleiner. Auch die Zahl der roten Blutkörperchen sinkt. Der Körper wird nicht mehr so stark mit Sauerstoff versorgt, so dass Menschen im All häufig müder sind als auf der Erde.
Weltraumkrankheit
So richtig hungrig sind Astronauten nicht. Jeder zweite Astronaut klagt über Appetitlosigkeit. Dabei ist die Weltraumküche lange nicht mehr so schlecht, wie sie in den Anfängen der bemannten Raumfahrt war.
Grund ist meist die Weltraumkrankheit, die letztlich die gleichen Gründe und auch Symptome wie die Seekrankheit hat. Während es auf See durch den Wellengang schaukelt, schweben Astronauten durch die Luft. In beiden Fällen gibt es keinen festen Grund unter den Füßen. Normalerweise üben winzige Kristalle im Gleichgewichtsorgan des Innenohres einen Druck auf die Sinneshärchen aus, die auf diesem Weg dem Körper die Richtung der Schwerkraft anzeigen. In der Schwerelosigkeit fällt dieser Effekt weg, so dass es kein oben und kein unten mehr gibt. Der Körper reagiert mit Erbrechen und Schweißausbrüchen – bis sich der Körper daran gewöhnt hat.
Unterstützt wird das ganze durch eine optische Überforderung, da die Augen ständig unterschiedliche Informationen geliefert bekommen. Hat sich der Körper endlich an diesen Zustand gewöhnt, geht es meist wieder auf die Erde, wo das ganze Spiel andersherum wieder von statten geht. Der Körper muss sich erneut an die Schwerkraft gewöhnen.