Sie wollten immer schon so verrückte Dinge tun wie Richard Branson oder Elon Musk, jene US-Unternehmer, der ihre Milliardenvermögen in den Bau von Raumschiffen stecken? Sie würden nur zu gerne zu den Sternen aufbrechen, und sei es nur mit einer ferngesteuerten Raumsonde?
Nichts leichter als das: Binnen fünf Minuten können Sie ein Weltraumunternehmer werden, so wie Branson oder Musk. Schon mit ein paar Klicks im Internet und ein paar Dutzend Dollar Einsatz sind sie dabei, wenn Raumfahrtgeschichte geschrieben wird.
Denn auf Crowdfunding-Plattformen im Internet wie Kickstarter und Indiegogo ist das Weltraumfieber ausgebrochen: Diverse Startups suchen dort nach Investoren für ihre Missionen ins All. Mit ihrem Geld wollen sie Raumschiffe bauen, Sonden zu fernen Planeten schicken und Jagd auf Asteroiden machen.
Das All wird demokratisiert
Schon lange geht der Trend in Richtung private Raumfahrt: Nicht mehr nur staatliche Agenturen erschließen das All, sondern vor allem Unternehmen. Nun aber wird es richtig privat, denn Jedermann kann mitmachen. Zehntausende Internetnutzer haben schon in Weltraum-Projekte investiert.
Das All wird demokratisiert, könnte man sagen. Mit allen Risiken, die Weltraum-Missionen gewöhnlich mit sich führen: Eine Gewähr, dass die Projekte Erfolg haben, gibt es - wie auch sonst in der Raumfahrt – leider nicht.
Trotzdem ist das Interesse gewaltig: Erst kürzlich hat das US-Startup Planetary Resources auf der Plattform Kickstarter 1,5 Millionen Dollar von rund 17.600 Finanziers eingesammelt. Das Geld soll in den Bau eines Weltraumteleskops fließen, mit dem Wissenschaftler, Studenten und Internetnutzer das All erforschen und nach Asteroiden suchen können.
Mit an Bord: Ein Bildschirm, auf dem Fotos der Kickstarter-Investoren angezeigt werden. Eine Kamera, die außen an dem Satelliten befestigt ist, fotografiert den Bildschirm ab, mit der Erde im Hintergrund. Am Ende erhalten die Kickstarter-Investoren ein Bild von sich aus dem Weltall. 2015 soll das Teleskop ins All starten.
Erfolgreich finanziert ist auch bereits der SkyCube – ein Mini-Satellit, auch Cube-Sat genannt, der nur so groß ist wie ein Notizzettel-Würfel auf dem Schreibtisch. Ende November soll er mit einer Rakete ins All fliegen und in fast 500 Kilometern Höhe die Erde umkreisen. Mit seiner Kamera können dann Nutzer einer Smartphone-App Fotos von der Erde knipsen.