Sternstunde

Die Erde ist der pure Zufall

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Wasser als Lebensgrundlage

Astronomen entdecken aktives schwarzes Loch
erwachendes Schwarzes Loch in der Polarring-Galaxie NGC 660 Quelle: dpa
Bereits Ende Februar 2015 hatten Astronomen ein monströses Schwarzes Loch mit der Masse von zwölf Milliarden Sonnen entdeckt. Das Massemonster sitzt im Herz einer aktiven Galaxie, die so hell leuchtet wie 420 Billionen (420.000.000.000.000) Sonnen. Dieser sogenannte Quasar strahlt quer durch fast das gesamte sichtbare Universum zu uns, wie das internationale Team um Xue-Bing Wu von der Universität Peking im britischen Fachblatt "Nature" berichtet. Der Quasar ist nach den Messungen 12,8 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt - sein Licht war also 12,8 Milliarden Jahre zu uns unterwegs. Damit sehen die Astronomen dieses Himmelsobjekt in einer fernen Vergangenheit, als das Universum erst 900 Millionen Jahre alt war. Damals endete in etwa das sogenannte Dunkle Zeitalter mit dem Aufflammen der ersten Sterne. Unklar ist, wie in der vergleichsweise kurzen Zeit vom Urknall bis zu dieser kosmischen Dämmerung ein so massereiches Schwarzes Loch entstehen konnte. Quelle: dpa
 Das Handout der Zeitschrift «NATURE» zeigt eine Illustration eines schwarzen Loches in einem Kugelsternhaufen. Quelle: dpa
Ein vom US-Weltraumteleskop «Wise» zusammengesetzes Bild des Himmels zeigt neu entdeckte Galaxen markiert als lila Punkte. Quelle: dpa
Eine Illustration zeigt die Vorstellung eines Künstlers vom Quasar 3C 279 Quelle: dpa
Shown above is an artist's concept of matter swirling into a supermassive black hole. Quelle: REUTERS
A supermassive black hole at the heart of the Milky Way Quelle: REUTERS

Insgesamt wissen wir also noch relativ wenig über die Entstehung der Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Pluto hat seinen Status als Planet 2006 verloren, als weitere Planeten seiner Größe entdeckt wurden. Pluto gehört heute der Gattung der Zwergplaneten an. Neben unserem Sonnensystem sind aus etlichen Gaswolken weitere Sonnensysteme mit einem hellen Stern in der Mitte entstanden. Mehrere Sonnensysteme bilden eine Galaxie, unsere heißt Milchstraße.

 

Eines ist trotz der vielen offenen Fragen jedoch sicher: Dass wir auf der Erde leben, ist ein Wunder. "Oder Zufall", sagt Anders Johansen. Und das nicht nur, weil die Erde die Kollisionen mit anderen Himmelskörpern in der Entstehungszeit überlebt hat. "Der einzige Grund, warum Leben hier möglich ist, ist dass das Wasser hier den richtigen Aggregatzustand hat. Es ist flüssig." Währenddessen sind die Wassermoleküle auf der Venus, die deutlich dichter an der Sonne liegt, durch das Sonnenlicht nicht nur verdampft sondern regelrecht zerstört worden - und auf dem Mars wird die Flüssigkeit in Form von Permafrost im Boden gespeichert.

Dass das Wasser auf der Erde flüssig ist, hat also ausschließlich mit der Position zur Sonne zu tun. Der Abstand von etwa 150 Millionen Kilometern ist genau richtig, so dass wir uns morgens einen Kaffee kochen können.

Was hilft gegen Killer aus dem All?
Meteoritenhagel auf Russland und ein Asteroid, der unsere Erde gefährlich nahe passiert - der vergangene Freitag hat uns gleich mit zwei dramatischen Ereignissen vor Augen geführt, wie verletzlich unser Planet für Geschosse aus dem All ist. Weltweit suchen Forscher nach Wegen, potenzielle Killer aus dem Weltraum zu entschärfen. Ein Überblick über einige der vorgeschlagenen Methoden. Quelle: dpa
Hinfliegen und kaputtmachen - der Klassiker unter den Abwehr-Szenarien: Eine Kernwaffenexplosion auf oder nahe bei einem Astroiden soll diesen auf eine ungefährliche Bahn schubsen. Befürworter dieser Methode ist unter anderem die US-Weltraumbehörde Nasa. Problem dabei: Eine solche Explosion könnte den großen Brocken in mehrere Teile zerlegen, die dann ihrerseits die Erde bedrohen. Quelle: dpa
Deutlich sanfter ginge es bei einem von den Nasa-Astronauten Ed Lu und Stanley Love vorgeschlagenen Verfahren zu: Sie wollen ein schweres Raumschiff in der Nähe eines potenziell gefährlichen Asteroiden "parken". Durch die Anziehungskraft des Schiffes würde der Brocken allmählich aus seiner verhängnisvollen Bahn gelenkt werden, so die Überlegung. Quelle: Dan Durda - FIAAA / B612 Foundation
Auch unsere Sonne könnte helfen, einen gefährlichen Asteroiden abzulenken: Auf Raumschiffen montierte Spiegel sollen Sonnenlicht gebündelt auf den Astroiden richten und einen Teil seines Gesteins verdampfen. Über Monate hinweg ließe sich der Brocken so allmählich umlenken. Quelle: rtr
Einen ähnlichen Effekt könnten Laserstrahlen erzielen: Gepulste Laserstrahlung würde einen Teil des Asteroiden verdampfen und so einen Schub erzeugen, der die Flugbahn des Himmelskörper verändert. Quelle: rtr
Die US-Forscher Clark Chapman, Daniel Durda und Robert Gold haben die Möglichkeit untersucht, einen konventionellen Raketenmotor auf einem Asteroiden zu montieren und diesen so aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Angesichts der exorbitanten Treibstoffmenge, die dafür benötigt würden, ein eher unrealistisches Szenario. Quelle: Curventa/Siemens
Auch die "Paintball"-Methode des MIT-Forschers Sung Wook Paek gehört zu den eher exotischeren Vorschlägen: Er möchte potenzielle Killer-Brocken mit gigantischen Kugeln voll heller Farbe beschießen und so die Fähigkeit der Asteroiden-Oberfläche, Sonnenlicht zu reflektieren, erhöhen. Wenn mehr von der Sonne einfallende Lichtteilchen von der Oberfläche „abprallen“, würde dies die Flugbahn des Asteroiden über Jahre hinweg messbar beeinflussen, so der Forscher, der mit seiner Idee im vergangenen Jahr den von der UNO ausgelobten Wettbewerb "Move an Asteroid" gewann. Quelle: dpa

Anders Johansen hingegen schaut sich eher Asteroiden - oder, wie nach dem Absturz in Russland vor wenigen Wochen, auch Meteoriten - genauer an. "Auch bei den Asteroiden in unserem Sonnensystem handelt es sich um Material, das aus der gleichen Gaswolke entstanden ist, wie die Erde", sagt er.

Insgesamt wissen wir also noch relativ wenig über die Entstehung der Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Pluto hat seinen Status als Planet 2006 verloren, als weitere Planeten seiner Größe entdeckt wurden. Pluto gehört heute der Gattung der Zwergplaneten an. Neben unserem Sonnensystem sind aus etlichen Gaswolken weitere Sonnensysteme mit einem hellen Stern in der Mitte entstanden. Mehrere Sonnensysteme bilden eine Galaxie, unsere heißt Milchstraße.

Eines ist trotz der vielen offenen Fragen jedoch sicher: Dass wir auf der Erde leben, ist ein Wunder. "Oder Zufall", sagt Anders Johansen. Und das nicht nur, weil die Erde die Kollisionen mit anderen Himmelskörpern in der Entstehungszeit überlebt hat. "Der einzige Grund, warum Leben hier möglich ist, ist dass das Wasser hier den richtigen Aggregatszustand hat. Es kann unter anderem flüssig sein." Währenddessen sind die Wassermoleküle auf der Venus, die deutlich dichter an der Sonne liegt, durch das Sonnenlicht nicht nur verdampft sondern regelrecht zerstört worden - und auf dem Mars wird die Flüssigkeit in Form von Permafrost im Boden gespeichert.

Dass das Wasser auf der Erde flüssig ist, hat also ausschließlich mit der Position zur Sonne zu tun. Der Abstand von etwa 150 Millionen Kilometern ist genau richtig, so dass wir uns morgens einen Kaffee kochen können. Und nicht nur das: Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde.

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