Stevia Der fast perfekte Süßstoff

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Stevia rebaudiana stammt ursprünglich aus Paraguay. Der Süßstoff aus der Pflanze wächst natürlich, ist deutlich süßer als Zucker und dabei kalorienfrei. Quelle: dpa

Vergleichsweise einfach lässt sich Stevia in Getränken einsetzen, in dieser Sparte gibt es neben dem Verkauf als Süßstoff das größte Potenzial. Zumal neben Cargill Coca Cola der größte Treiber des Stevia-Einsatzes ist. Beide haben Truvia gemeinsam entwickelt und das Zulassungsverfahren bei der EU vorangetrieben. Weltweit hat der Getränkegigant schon 30 Produkte auf den Markt gebracht, die mit Stevia gesüßt werden.

Coca Cola verbraucht etwa zehn Prozent der weltweiten Süßstoffproduktion, doch im Zuge der Diskussion um Fettleibigkeit sind die zuckerhaltigen Brausen in die Kritik geraten. Seit 2000 ging der Limonadenkonsum in den USA um fast ein Fünftel zurück und so versucht Coke, sich ein gesünderes Image zu verpassen.

Niedrige Grenzwerte für Stevia 

Die kalorienfreie Natursüße passt da perfekt in die Strategie, 29 Patente hat Coca Cola im Zusammenhang mit Stevia schon beantragt. Doch es gibt einen großen Haken: Obwohl die EU-Kommission die Stevia-Nutzung nun zugelassen hat, sind die Einsatzmöglichkeiten begrenzt. Denn es wurden auch Grenzwerte festgelegt, die sich an der Tagesdosis orientieren.   

„Der Grenzwert ist viel zu niedrig“, kritisiert Kienle, „denn damit ist keine komplette Süßung möglich“. Maximal 30 Prozent der bisherigen Süße können künftig durch Stevia ersetzt werden, schätzt der Forscher. Der Rest und damit mehr als zwei Drittel müssen weiterhin mit Zucker oder herkömmlichen Süßstoffen erfolgen. „Da wird sich mancher Verbraucher natürlich fragen, wo der Zusatznutzen ist“, sagt Kienle.

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