Ein weiterer Fehler: Viele Spielereien sind noch nicht ganz ausgereift. Deutlich wird das beim Thema Sprachsteuerung. Dank Apples Smartphone-Stimme „Siri“ und anderen Systemen (zum Beispiel in Autos) hat die Technik in den vergangenen Jahren Aufwind bekommen. Dennoch ist sie noch nicht zufriedenstellend gelöst.
„Komplexe Sätze können die Systeme noch nicht erkennen. Entsprechend muss der Nutzer konkrete Schlagworte auswendig lernen“, sagt Joska. Konkret: Möchte man im Auto seine Musik abspielen, muss das Wort „Wiedergabeliste“ gesagt werden, um auf die Lieder zugreifen zu können. Auf die Wörter „Playlist“ oder „Musik“ reagiert das System im Zweifel nicht. Gerade für ältere Menschen sei das ein Aufwand, den viele nicht auf sich nehmen.
„Natürlich ist technisch inzwischen mehr möglich“, räumt Joska ein. Vor allem die Medizintechnologie ist da schon sehr weit. „Diese sensiblen Sprachsysteme sind aber noch so teuer, dass wir sie in Produkten der Gebäudetechnik noch gar nicht einbauen können. Das bezahlt uns keiner“, sagt Joska.
Eigentlich stehen die Zeichen für technischen Innovationen für ältere Menschen in den kommenden Jahrzehnten gut. Der Markt wird ob des demografischen Wandels immer größer werden. Laut Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus dem Jahr 2012 soll die Zahl der über 80-Jährigen in der Bundesrepublik bis 2030 um mehr als 30 Prozent zunehmen.
Die Alten werden dann mit Smartphones und Tablets vertraut sein und ein deutlich besseres Technikverständnis mitbringen. So zumindest die Theorie.
Gleichzeitig wird die Zielgruppe der Pensionäre dann aber nicht mehr so zahlungskräftig sein. „Damit verändern sich die Parameter komplett“, sagt Rolf Joska. Das könnte für viele technische Innovationen den Tod bedeuten.