Die Tiefkühlpizza der Zukunft könnte glatt als Gesundheitsprodukt durchgehen: Obwohl sie ausgezeichnet schmeckt, appetitlich aussieht und im Eins-Fix-Drei zubereitet ist, enthält sie kaum noch Salz, ist kalorienreduziert und quasi fettfrei. Das schont Herz und Nieren der Verbraucher und verhindert, dass die Menschheit allmählich verfettet. Genau hier tickt aktuell eine Zeitbombe: Schon heute sind zwei Drittel aller Bewohner der westlichen Welt stark übergewichtig.
Verantwortlich dafür ist nach Meinung der Experten der weltweite Trend zu Fast Food und Fertigprodukten sowie klebrig-süßen Getränken, die fast ausnahmslos ungesunde Kalorienbomben sind.
Dass sich etwas ändern muss, haben Lebensmittelkonzerne wie Danone und Nestlé inzwischen erkannt. Zulieferer wie der Aromaspezialist Symrise aus dem niedersächsischen Holzminden sehen darin eine Chance: "Moderne Lebensmittel mit optimalem Ernährungsprofil und gutem Aroma und Geschmack werden 2025 eine wichtige Rolle beim Erhalt der Gesundheit spielen", glaubt Symrise-Forschungsleiter Gerhard Krammer.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind Lebensmittelhersteller zunehmend auf Biotechniker angewiesen: Die suchen hoch-effektiv mit molekularen Sensoren nach neuen, bioaktiven Wirkstoffen, die das Geschmacksempfinden verstärken und die Geschmacksrezeptoren des Körpers quasi foppen. Das Ziel: Die Limo soll süß und die Käseecke würzig und cremig schmecken, obwohl nur noch Spuren von Zucker, Salz oder Fett in den Produkten enthalten sind.
Beim Biotech-Unternehmen Brain aus dem hessischen Zwingenberg hat Michael Krohn mit seinen Forschern schon eine ganze Reihe solcher Substanzen im hauseigenen Fundus aus über 20.000 Mikroben aus aller Welt entdeckt. Krohn ist überzeugt, dass solche Biomoleküle bald in jedem Fertiglebensmittel stecken werden.