Nur mal angenommen, die Fahrt von München nach Hamburg dauerte nur noch knapp vier Minuten – statt sieben Stunden. Wer sich den Leistungsschub der Mobilfunk-Datenübertragung im vergangenen Jahrzehnt vorstellen will, der braucht solche Vergleiche.
In den Labors der Mobilfunkausrüster feilen Entwickler längst an den Übertragungstechniken für die nächste Dekade, die ähnliche Temposprünge ermöglichen. Die kommende, fünfte Netze-Generation wird Datenraten bis zu einem Gigabit pro Sekunde liefern – und Festnetz und Mobilfunktechniken verschmelzen.
Das wird nicht nur 100 Mal schneller sein, als die heutigen Netze von Telekom, Vodafone & Co. Es entstehen auch ganz neue Nutzerszenarien: Statt etwa noch via Satellit oder Kabel lineares Fernsehen zu sehen, werden Menschen ihr individuelles TV-Programm in HD-Auflösung (auf Wunsch in 3-D) über Breitbandfunk aus dem Netz laden.
Und an die Stelle klassischer Navigationssysteme in Autos, bei denen die Straßenverläufe bloß als einfache Kartengrafiken im Gerät gespeichert sind, tritt Echtzeitnavigation aus dem Web. Dort weisen realitätsnahe 3-D-Bilder von Straßen und Kreuzungen den Weg, die via Mobilfunk nach Bedarf und fortlaufend aktualisiert ins Auto übertragen werden.
Eines aber ändert auch der Breitband-Turbo nicht: Die Autofahrt München-Hamburg klappt selbst mit High Tech kaum schneller als in sieben Stunden.