
Das Xerox PARC ist das berühmteste Forschungszentrum des Silicon Valley. In dem Gebäude in den Hügeln über Palo Alto haben Wissenschaftler unter anderem den Laserdrucker und den Mechanismus der Computermaus ersonnen. Noch berühmter ist das Palo Alto Research Center für die fensterbasierte Computerbedienoberfläche, die in seinen Laboren vor sich hindämmerte, bis Apple-Gründer Steve Jobs sie entdeckte. Es ist die berühmteste und zweischneidigste Erfindung des PARC. Denn sie gilt als Paradebeispiel dafür, wie konzerneigene Forscher beim Kommerzialisieren ihrer Ideen versagen, und stellt ihren wirtschaftlichen Nutzen infrage.





Dieses Etikett sei unverdient, kontert PARC-Chef Stephen Hoover. 2002 wurde das 1970 gegründete Forschungszentrum aus dem Kopiererkonzern Xerox herausgelöst und als eigenständige Tochtergesellschaft weitergeführt. Xerox ist noch immer der größte Auftraggeber, aber mehr als 50 Prozent der Umsätze kommen inzwischen von anderen Unternehmen wie Motorola und Samsung. Zugleich ist PARC stärker darauf ausgerichtet, Ideen aus bestehendem Know-how zu generieren - und sie schneller in den Markt zu bringen.
Wenn sich Besucher heute im PARC umsehen, fällt ihnen vor allem eins auf: Wie groß das Potenzial ist, das in teils jahrzehntealter Expertise mit Druckern und Kopierern steckt. So gestalteten PARC-Forscher ein Druckverfahren so um, dass die Maschinen feinste Strukturen in hoher Präzision auf Solarplatten aufbringen können, um mehr Solarzellen auf gleicher Fläche unterbringen zu können - das erhöht den Wirkungsgrad der Module.
Einleuchtend ist auch die Idee, die Einnahme von Medikamenten durch Spezialpackungen zu kontrollieren. Ältere Menschen haben oft Probleme, die korrekte Einnahme ihrer Pillen zu kontrollieren. Viele helfen sich mit Plastikbehältern, in denen sie Tabletten - nach Tagen abgezählt - verteilen. PARC hat einen Drucker so umgerüstet, dass Apotheker die Pillen direkt in eine mit Wochentagen und Tageszeiten beschriftete Verpackung abfüllen können. Die Pillenpackung, aus der sich die Tabletten herausdrücken lassen, sieht aus wie ein Taschenbuch - bedruckt mit Angaben zum Patienten und dessen Allergien.