Visionäres Firmenprojekt James Cameron glaubt an Rohstoffförderung im All

Wenn die Rohstoffe auf unserem Planeten ausgehen, beuten wir einfach Asteroiden aus: So einfach klingt die Idee des US-Unternehmens Planetary Resources. Mehrere Prominente unterstützen das Projekt.

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Vor der Premiere des Kultfilms Titanic in 3D reagiert Regisseur James Cameron auf die Medien. Quelle: dapd

New York Science-Fiction Fans dürften sich mit einem Schauern an Filme wie Alien erinnert fühlen: Die Firma Planetary Resources denkt über die Förderung von Rohstoffen im Weltall nach. Am kommenden Dienstag will sie ihre Pläne vorstellen. Dass das nicht nur Spinnerei ist, zeigt die Liste der Förderer des Projekts. Bekannte Figuren wie Google-Chef Larry Page und Hollywood-Titan James Cameron gehören zu ihren Geldgebern und Beratern. Das Unternehmen verspricht, eine neue Industrie an der Schnittstelle von Weltraumerkundung und Rohstoff-Förderung zu schaffen.

Was genau Planetary Resources plant, blieb bisher unklar, doch einer der Gründer, Peter Diamandis, hat Andeutungen gemacht, dass es um die Ausbeutung von Asteroiden gehen könnte. Er erzählte dem Magazin „Forbes“, er habe seit seiner Kindheit von einem Asteroiden-Bergwerken geträumt und versprach Neuigkeiten in diese Richtung. „Ich will einen Goldrausch entfachen“, sagte Diamandis.

Der 50-jährige Diamandis ist bereits eine Schlüsselfigur der privaten Weltraum-Erkundung. So hatte er den Wettbewerb Ansari X-Prize ausgeschrieben, aus dem 2004 das erste private Raumschiff SpaceShipOne hervorging. Anfang der 90er Jahre war er an der Gründung einer Firma beteiligt, die Weltraumtouristen an Bord russischer Sojus-Schiffe ins All schickt.

Chefingenieur von Planetary Resources ist Chris Lewicki, ein früherer Manager eines Mars-Programms bei der NASA. Das „Wall Street Journal“ berichtete am Samstag von Studien der NASA, wie Asteroiden näher zur Erde „abgeschleppt“ werden könnten, um sie auszubeuten. Demnach würde es 2,6 Milliarden Dollar kosten, einen Asteroiden mit einem Durchmesser von sieben Metern mit einem Roboter-Raumschiff in die Mond-Umlaufbahn zu befördern. Ein solches Projekt könne etwa zum Jahr 2025 umgesetzt werden.

Während die staatlichen Weltraum-Programme in den USA und Russland mit Sparmaßnahmen klarkommen müssen, hatten in den vergangenen Jahren wohlhabende Unternehmer private Projekte vorangetrieben. Darunter sind Amazon-Gründer Jeff Bezos, der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla, Elon Musk, und Microsoft-Mitgründer Paul Allen, der schon hinter dem SpaceShipOne stand. Die Beteiligung von Cameron an Planetary Resources ist ein besonderer Clou: Sein Film „Avatar“, der mit Abstand erfolgreichste Streifen der Kinogeschichte, spielt auf einem fernen Planeten, auf dem die Menschen rücksichtslos Naturschätze ausbeuten.

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