Volkskrankheiten Woran die Deutschen leiden

Früher waren es Infektionskrankheiten wie Cholera – heute sind es Diabetes, Demenz oder Herzleiden. Grund sind oft Stress oder Bewegungsmangel. Zum heutigen Weltdiabetestag ein Blick auf Volkskrankheiten.

Weltweit gab es im vergangenen Jahr nach Angaben der International Diabetes Federation rund 382 Millionen Diabetiker. In der Bundesrepublik sind laut Deutscher Diabetes-Hilfe etwa sechs Millionen Menschen betroffen (2012). Die auch als Zuckerkrankheit bekannte Stoffwechselstörung Diabetes mellitus kann etwa zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenleiden und Erblindungen führen. Etwa 95 Prozent der Kranken sind dabei von Diabetes Typ 2 betroffen, früher Altersdiabetes genannt. Diese Ausprägung entwickelt sich häufig durch falsche Ernährung und daraus resultierendem Übergewicht. Quelle: dpa
Zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland gehören seelische Störungen. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge leidet jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens mal an einer solchen Krankheit. Die häufigste Form ist die Depression, worunter etwa Angstzustände oder auch das Krankheitsbild des Burn-out-Syndroms fallen. Stress oder berufliche Überbelastung können Gründe sein. Quelle: dpa
Schnupfen, Bronchitis, Husten: 17,4 Prozent aller Erkrankungen drehen sich um akute Infekte der oberen Atemwege, wie es im Barmer GEK Arztreport 2013 heißt. Zu den Erkrankungen der oberen Atemwege gehören beispielsweise Krankheiten wie Nasennebenhöhlenentzündungen. Zu den besonders weit verbreiteten Atemwegserkrankungen zählt nach WHO-Schätzungen mit weltweit 235 Millionen Betroffenen Asthma. Quelle: dpa
Ähnlich häufig wie Erkrankungen der Atemwege sind in Deutschland Probleme mit dem Fettstoffwechsel. Dazu gehört beispielsweise Übergewicht, das auf falsche Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen ist. Eine Statistik der DKV zufolge sind rund 46 Prozent der Bevölkerung übergewichtig. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Quelle: ZB
Im Krankenhaus stehen Ärzte bei der Versorgung schwer übergewichtiger Menschen vor einer Herausforderung. Denn durch das hohe Gewicht können die Patienten empfindlicher auf Mittel wie Sedativa und Narkosemittel reagieren. Deswegen müssen während Operationen Werte wie die Herzfrequenz oder der Blutdruck noch sicherer kontrolliert werden. Quelle: imago images
Vier von fünf Erwachsenen haben mindestens einmal in ihrem Leben Probleme mit dem Rücken. Laut Statistischem Bundesamt kostet das Kreuz mit dem Kreuz die Volkswirtschaft jedes Jahr rund 20 Milliarden Euro. Übergewicht, monotones Arbeiten, Bewegungsmangel oder psychischer Druck gehören zu den Risikofaktoren, die das Robert-Koch-Institut definiert. Quelle: dpa
Eine zunehmende Bedrohung gerade im Alter stellen Demenzerkrankungen dar. Gegenüber dem Jahr 2007 erwarten Experten, dass die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 um 113 Prozent steigen wird. Die häufigste Form von Demenz war 2011 nach Angaben des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung mit 65 Prozent die Alzheimer-Demenz, die immer noch unheilbar ist. Quelle: imago images
Obwohl die Medizin in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte bei der Behandlung von Herzpatienten gemacht hat, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland. Oft kommt die Behandlung zu spät und steigert damit das Risiko von Spätfolgen. Außerdem steigern zu wenig Bewegung oder ungesundes Essen die Zahl der Übergewichtigen und damit auch die Zahl der potenziellen Patienten. Quelle: dpa
Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählt unter anderem der Bluthochdruck, der laut Barmer-Report 27,1 Prozent aller Diagnosen ausmacht. Erbliche Anlagen spielen bei der Entstehung eine Rolle, hinzu kommen Faktoren wie Stress, Übergewicht oder Alkohol. Viele Patienten verkennen die Gefahr, dabei können die Folgen verheerend sein: Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann es zum Herzinfarkt oder zum Schlaganfall kommen. Die Zahl letzterer werde gegenüber 2007 bis 2050 um 62 Prozent zunehmen, erwarten Experten - im Falle des Herzinfarkts sind es sogar 75 Prozent. Quelle: dpa
Der Deutschen Krebshilfe zufolge erkranken jedes Jahr rund 490.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Trotz eines immensen Forschungsaufwands ist immer noch kein Heilmittel gegen diese Volkskrankheit gefunden worden. Frauen erkranken mit Abstand am häufigsten an Brustkrebs, bei Männern ist zumeist die Prostata betroffen. Darauf folgen bei beiden Darmkrebs und Lungenkrebs. Schuld daran, dass die Zahl der Krebserkrankungen insgesamt steigt, ist paradoxerweise vor allem der medizinische Fortschritt. Denn ein Auslöser für die krebsauslösenden Mutationen ist schlicht der Alterungsprozess. Wenn die Menschen älter werden, steigt also auch das Risiko einer Krebserkrankung. Quelle: dpa
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