




Ein Trip ins Weltall ist bisher den wenigsten Normalsterblichen vergönnt gewesen. Nur rund 540 Astronauten haben es in das Reich der Schwerelosigkeit geschafft – und sieben Touristen, die ein Ticket zur Raumstation ISS ergattert haben. Doch wenn es nach Richard Branson geht, dem Chef des Raumfahrt-Startups Virgin Galactic, dann werden in den nächsten zehn Jahren 30.000 Touristen ins All starten. Und schon im kommenden Jahr soll die Reise losgehen.
Denn noch im Jahr 2014 will Branson den ersten Touristen-Spaceliner in Betrieb nehmen: Am Spaceport America, einem Weltraumbahnhof in der Wüste von New Mexico, sollen sechs Passagiere im Raumgleiter SpaceShipOne Platz nehmen – und zum irrsten Charterflug der Geschichte starten. Mit dreifacher Schallgeschwindigkeit schießt das Raumschiff nahezu senkrecht in den Himmel, um schon nach wenigen Minuten die Hundert-Kilometer-Linie zu durchbrechen, ab der offiziell der Weltraum beginnt.
Nach dem turbulenten Aufstieg erwartet die Abenteurer der womöglich skurrilste Moment ihres Lebens: Sechs Minuten lang herrscht Schwerelosigkeit an Bord, und die Touristen schweben frei durch die Kabine. Durch tellergroße Bullaugen schauen sie hinab auf die Erde, der halbe amerikanische Kontinent breitet sich unter ihnen aus. Und über dem gewölbten Horizont des Planeten thront das tiefschwarze Firmament.
Noch nennt Virgin Galactic keinen genauen Starttermin – und bisher fanden nur Testflüge in bis zu 17 Kilometern Höhe statt. Aber wenn Branson tatsächlich der Start des Weltraumtourismus gelingt, wird das gewiss einer der Höhepunkte des Weltraumjahrs 2014 werden. Dabei ist das Jahr auch sonst gut gefüllt mit spannenden Ereignissen: Etwa der ersten Landung einer Sonde auf einem Kometen; dem ersten Testflug der größten privaten Rakete der Welt; dem Flug des deutschen Astronauten Alexander Gerst zur Raumstation ISS.