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Weltkrebstag Krebs in der Mundhöhle tritt immer häufiger auf

Tumor, bösartig, Metastasen, Chemotherapie – wer einmal in seinem Leben mit der Diagnose Krebs konfrontiert worden ist, weiß welche Ängste, Schmerzen und Sorgen mit der Krankheit einhergehen. Von Krebs betroffen sind immer mehr Menschen in Deutschland.

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Das Handout zeigt Darmkrebszellen, denen von Wissenschaftlern genetisch veränderte E. coli Bakterien injiziert wurden. Fast eine halbe Million Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Krebs. Eine Wunderwaffe gegen die tückische Krankheit gibt es bislang nicht. Quelle: dpa

Die Anzahl der Todesfälle durch bösartige Tumore ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Etwa 26 Prozent aller im Jahr 2011 verstorbenen Deutschen (852.328) erlagen danach einem Krebsleiden. Damit bleibt die Krankheit nach den Herz- und Kreislauferkrankungen zwar die zweithäufigste Todesursache, allerdings ist der Anteil an allen Todesfällen in den letzten 30 Jahren um fast 25 Prozent gestiegen. Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen sind in diesem Zeitraum fast genauso stark zurückgegangen – um 23 Prozent.

Am häufigsten starben Männern und Frauen im Jahr 2011 an Krebs im Bereich der Verdauungsorgane. 38.531 Männer (32 Prozent) und 31.694 Frauen (30 Prozent) waren betroffen. Am zweithäufigsten traten bei den Männern Todesfälle aufgrund von Lungen- und Bronchialkrebs mit 31.293 Sterbefällen auf (Anteil von 26 Prozent). Bei den Frauen liegt Brustkrebs an zweiter Stelle mit 17.815 Sterbefällen (Anteil von knapp 18 Prozent).

Die häufigsten Todesursachen in Deutschland
Im Jahr 2013 verstarben in Deutschland insgesamt 893.825 Menschen, davon 429.645 Männer und 464.180 Frauen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist damit die Zahl der Todesfälle gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent angestiegen. Durch einen Suizid beendeten 10.076 Menschen ihr Leben, wobei der Anteil der Männer mit 73,9 Prozent fast dreimal so hoch war wie der Anteil der Frauen mit 26,1 Prozent. Quelle: dpa
In 10.842 Fällen (4 972 Männer und 5 870 Frauen) war ein Sturz die Ursache für den Tod. Quelle: dpa
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten waren für 18.475 Sterbefälle verantwortlich. Quelle: dpa
3,8 Prozent aller Todesfälle waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung, einen Unfall oder eine Vergiftung zurückzuführen (34.133 Sterbefälle). Quelle: dpa
Eine deutliche Zunahme um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Psychischen und Verhaltensstörungen festzustellen. Hieran verstarben 2013 insgesamt 36.117 Menschen, davon 14.241 Männer und 21.876 Frauen. In 80 Prozent dieser Sterbefälle war eine Demenzerkrankung die Todesursache. Quelle: dpa
Die Zahl der Sterbefälle infolge von Krankheiten des Verdauungssystems betrug im vergangenen Jahr 40.112. Das entspricht einer Rate von 4,5 Prozent. Quelle: dpa
Mann packt scih an die Brust Quelle: dpa

Auffällig ist auch die Entwicklung im Bereich des Mundhöhlenkrebs. Laut Bundeszahnärztekammer sind vor allem Männer davon betroffen. 2012 stellte Krebs in der Mundhöhle und des Rachens die fünfhäufigste und bei Frauen die 15-häufigste Krebsneuerkrankung dar. Die Häufigkeit bösartiger Neubildungen ist bei Männern und Frauen also extrem unterschiedlich: 10.100 Neuerkrankungsfälle bei Männern und 3.800 bei Frauen wurden für 2012 prognostiziert. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt.

Die Überlebensrate bei dieser Krankheit ist im Falle einer frühzeitigen Erkennung relativ gut. Bei Männern liegt sie zwischen 43 und 50 Prozent, bei Frauen zwischen 56 und 65 Prozent.

„Bei einer zahnärztlichen Routineuntersuchung können Mundhöhlenkrebs oder dessen Vorstufen rechtzeitig entdeckt werden. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind somit gleichzeitig Krebsvorsorge“, erklärt der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel.

Auch Leberkrebs hat als Todesursache bei Männern in den letzten 30 Jahren stark zugenommen. Der Anteil der daran Gestorbenen hat sich um fast 56 Prozent erhöht. Frauen sterben heutzutage mehr als doppelt so häufig an Krebserkrankungen, die in einen engen Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Darunter fallen Erkrankungen wie Lungen-, Bronchial-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs.

Das Alter der an Krebs gestorbenen Personen hat sich in den letzten 30 Jahren um 3,1 Jahre auf 73 Jahre erhöht.

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