Wie lassen sich Windkrafträder auf Schäden untersuchen? So eine Windkraftanlage kann durchaus 200 Meter hoch sein. Bisher untersuchten sie die Turbinen auf etwa 100 Metern Entfernung mit einem leistungsstarken Teleskop, berichten Mitarbeiter des US-Unternehmens General Electric (GE). Roboter sollen künftig einen besseren Blick auf die Rotorblätter ermöglichen.
Ketten aus Schaumstoff
GE Global Research, die Forschungsabteilung des US-Konzerns, setzt dafür den Climber ein, den das Unternehmen International Climbing Machines (ICM) aus Ithaca im US-Bundesstaat New York entwickelt: Der Climber ist eine rund 60 x 60 cm große, robotische Lafette, die sich auf zwei Ketten aus Schaumstoff fortbewegt. Eine Vakuumpumpe hält den Roboter an einer beliebigen senkrechten Fläche.
Gedacht ist der Climber in erster Linie dazu, Schmutz oder Farbe von einer Fläche zu entfernen. Dazu kann er beispielsweise mit Bürsten mit verschieden harten Borsten oder einem Schleifaufsatz ausgestattet werden. Für den Einsatz auf den Windturbinen wird ihm eine Kamera aufgesetzt, die hochauflösende Bilder macht und diese drahtlos an einen Computer überträgt
Besserer Blick auf Rotorblätter
So ausgerüstet fährt der Climber ferngesteuert an dem Turm hoch und ermöglicht den Technikern eine Blick auf die Rotorblätter aus einer Distanz von weniger als 10 Metern. Der Roboter ermögliche "einen genaueren Blick auf das Rotorblatt, um zu erkennen, wo Instandhaltung oder Reparaturen nötig sind", erklärt Waseem Faidi, Leiter des Nondestructive Evaluation Lab bei GE Global Research.
Getestet haben die GE-Techniker das System in einem Windpark im US-Bundesstaat Texas. Künftig soll der Climber auch mit einem Mikrowellenscanner ausgestattet werden. Der soll einen Blick unter die Oberfläche des Rotors ermöglichen. Damit sollen die Techniker Schäden bereits erkennen, wenn sie sich anbahnen.