100 Jahre IBM Wie IBM zum globalen IT-Riesen wurde

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Erster Computer mit Transistoren

Viel Forschungsarbeit steckte auch in IBMs nächstem Projekt, dem System 1401, das 1961 ausgeliefert wurde. Das Data Processing System war der erste Computer, der mit Transistoren – statt Vakuumröhren - und gedruckten Schaltungen ausgerüstet war. Die Maschine wurde 10 00 mal verkauft und trug wesentlich dazu bei, den Computer als individuell konfigurierbares Arbeitsgerät in Unternehmen zu etablieren. Zudem gab es auch einen Highspeed-Drucker, den 1403. Die Maschinen der 1400er-Serie waren bis in die 70er Jahre im Einsatz.

Neben den Hightech-Boliden fürs Back Office vergaßen die "IBMer" aber auch den Schreibtisch im Büro nicht. Dort stand seit 1961 immer häufiger die Kugelkopfschreibmaschine Selectric. Davon wurden in den folgenden 20 Jahren schätzungsweise 8 Millionen Stück verkauft. Diese von Eliot Noyes gestaltete Schreibmaschine gilt heute noch als Design-Klassiker.

Voll kompatibel: System 360

Der 1964 angekündigte Großrechner System 360 war ein weiterer Meilenstein der Computertechnik und ein kommerzieller Erfolg für IBM, dessen Einnahmen in der Folge auf das Fünffache anstiegen. Es galt als das erste kommerziell erfolgreiche Datenverarbeitungssystem auf Basis von miniaturisieren Schaltkreisen. Der Clou war aber, dass alle Maschinen zueinander kompatibel waren, so dass die Anwender mit Daten und Software leicht auf ein anderes Modell umsteigen konnten. Ein geschickter Schachzug der Verkaufsprofis, denn so blieben die Kunden auch dann bei Big Blue, wenn sie einen leistungsstärkeren Rechner benötigten.

Personal Computer bringt Konkurrenz

Allerdings bekam IBM in dieser Zeit Ärger mit den Kartellbehörden. Das führte in der Folge dazu, dass die Firmenlenker vorsichtiger agieren mussten und nicht mehr so schnell auf neue Entwicklungen reagieren konnten, wie der "Spiegel" in seinem IBM-Porträt schrieb. Als 1983 der Personal Computer XT auf den Markt kam, leitete das zwar den Siegeszug des PCs ein, doch die Konkurrenz wurde langsam frech. Richtig schwer wurde es für den Computerriesen Anfang der 90er Jahre. Da ließ sich der Markt nicht mehr nach Belieben dominieren. Hersteller wie Compaq, Dell, NEC oder HP drängten mit IBM-kompatiblen Rechnern auf den Markt, Großrechner schienen plötzlich antiquiert und Microsoft machte mit Windows Kasse. IBM, der einst so unangreifbare Computerriese geriet schwer ins Wanken. Erst der 1993 berufene neue IBM-Chef Louis Gerstner konnte den Abwärtstrend stoppen. Er baute das Unternehmen zu dem Technologie- und Serviceanbieter um, den wir heute kennen. Sein unmittelbarer Nachfolger Samuel J. Palmisano ist es, der zur CeBIT 2011 die Eröffnungsrede halten wird.

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