Alternativen für Hobby-Fotografen Die neuesten Systemkameras im Test

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Stirbt die Spiegelreflexkamera aus?

Die Stars unter den Systemkameras
Sony NEX-5N Quelle: PR
Fujifilm X-Pro 1 Quelle: PR
Panasonic Lumix G3 Quelle: PR
Nikon 1 V1 Quelle: PR
Olympus Pen E-PL3 Quelle: PR
Samsung NX11 Quelle: PR

Auch hierzulande verkaufen sich die Systemkameras gut. Nach Angaben des Photoindustrie-Verbands wurden 2012 in Deutschland insgesamt 200.000 Systemkameras verkauft. 2011 waren es noch 130.000 gewesen. Ebenso deutlich stieg auch der Verkauf von Wechselobjektiven und Zubehör: von 1,64 Millionen Stück 2011 auf 1,85 Millionen 2012.

Manche Fotoexperten sagen schon das Ende der Spiegelreflexkamera voraus. Doch davon kann keine Rede sein. 2012 gingen in Deutschland noch mehr als eine Million SLRs über den Ladentisch. Die Systemkameras sind eine Alternative oder eine Ergänzung zur SLR, haben aber auch gewisse Nachteile, die man bei der Kaufentscheidung bedenken sollte.

Die Krux mit dem Sensor

Ein Dreh- und Angelpunkt bei der Kaufentscheidung ist der Bildsensor. Der muss wegen des kleinen Kameragehäuses logischerweise auch kleiner bemessen sein. Die Abmessungen reichen von 1/2,3 Zoll (5,6 x 4,2 mm) bei der Pentax Q 10 über 17,3 x 13 mm beim Micro-Four-Thirds-Standard bis hin zum APS-C-Sensor mit 23,5 x 15,6 mm. Einen Vollformatsensor (36 x 24 mm) wie bei hochwertigen SLR-Kameras gibt es bei den Systemkameras noch nicht. Eine Ausnahme bildet die Leica M9, die aber als Messsucherkamera ein anderes Konzept verfolgt und auch vom Preis her (circa 5.500 Euro ohne Objektiv) in einer eigenen Liga spielt.

Die Super-Kompakten

Ein kleiner Sensor bringt aber gewisse Einbußen bei der Bildqualität mit sich. Da die einzelnen Pixel weniger Fläche haben, ist die Lichtausbeute geringer und die Bilder neigen zum Rauschen. Das lässt sich in der Kameraelektronik aber weitgehend wegfiltern. Die Sache mit der Bildqualität kann man also recht entspannt sehen. Solange man keine Landschaftsaufnahmen für großformatige Kalender macht oder Fotos im Posterformat produzieren will, ist die Bildqualität meistens völlig ausreichend.

Fotografieren in Zeiten des iPhones
Wie reagiert die Fotobranche auf den Trend zum Mobile Imaging, zum Fotografieren mit Smartphones und Tablets? Das ist eine der Kernfragen auf der Photokina in Köln. Wir zeigen einige Antworten. Quelle: dpa
Leistungsstarke Mini-Kameras wie die Pentax Q10 liegen voll im Trend. 10,2 Zentimeter breit, 5,8 Zentimeter hoch und 3,3 Zentimeter tief ist die laut Hersteller kleinste Systemkamera der Welt - bei gerade einmal180 Gramm Gewicht. Quelle: Presse
Noch winziger ist die Nikon Coolpix S01, die kleiner als eine Scheckkarte ausfällt. Quelle: Presse
Ein anderer Trend: Sofortbilder. Die „Instax mini 8“ von Fuji sieht auf den ersten Blick aus wie buntes Spielzeug, entpuppt sich aber als Sofortbildkamera, die Bilder im Sekundentakt ausspuckt. Quelle: rtr
Mit der Z2300 knüpft Polaroid an seine lange Tradition der Sofortbildkameras an. Quelle: Presse
Wer für seine Kamera den Preis eines Mittelklasseautos ausgeben möchte, ist mit der Leica S gut bedient. Die Mittelformat-Spiegelreflexkamera, die das Modell S2 ablösen soll, ist für stolze 19.000 Euro zu haben. Quelle: rtr
Nikon D600 Quelle: Presse

Schwieriger wird das schon bei der Tiefenschärfe. Für viele Motive ist es sinnvoll, den Hintergrund unscharf zu lassen, damit das eigentliche Motiv besser zur Geltung kommt. Doch je kleiner der Sensor, desto größer die Tiefenschärfe; im schlimmsten Fall ist dann auf dem Foto von vorne bis hinten alles scharf. Die Tiefenschärfe hängt natürlich auch von der Brennweite der Optik und der vorgewählten Blende ab, doch ein kleiner Sensor lässt in jedem Fall weniger Gestaltungsspielraum bei der Tiefenschärfe. Besonders bei Porträts ist eine geringe Tiefenschärfe erwünscht. Man kann den Hintergrund natürlich auch mit der Bildbearbeitung am PC unscharf machen, doch das dauert lang und ist mühsam, wenn es gut aussehen soll. Versierte Fotografen setzen deshalb schon beim Fotoshooting auf das Gestaltungsmittel Tiefenschärfe. Deshalb gilt: Ein größerer Sensor ist besser.

Die Grundentscheidung: Immer-dabei oder Profi-Qualität

Wer sich eine Systemkamera anschafft, sucht in der Regel eine kompakte Immer-dabei-Kamera. Dabei sind kleine Kompromisse bei Bedienkomfort, Tiefenschärfe-Spielraum und Bildqualität unvermeidlich. Nicht so schlimm, wenn man dadurch kein Motiv mehr verpasst. Ideal für diesen Zweck wäre ein Modell wie die Pentax Q10 in Kombination mit einer Festbrennweite. Ohne ein ausladendes Zoomobjektiv ist die Q10 verblüffend klein, bietet aber alle Einstellmöglichkeiten einer SLR und ein durchdachtes Bedienkonzept.

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