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Apple Bringt eine VR-Brille die Magie zurück?

Schwächelnde Verkaufszahlen, sinkender Aktienkurs: Apple hat einen Hit bitter nötig. Gerüchte um eine Virtual-Reality-Brille machen die Runde. Wird Apple vom Innovationstreiber zum Nachläufer?

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Es gibt Gerüchte um eine Virtual-Reality-Brille von Apple. Quelle: Marcel Stahn

Hat Apple seine Magie eingebüßt? Innovative Ideen und sich selbst übertrumpfende Bilanzen präsentiert Apple-Chef Tim Cook derzeit nicht. Unlängst musste der Konzern aus Cupertino seinen Platz auf dem Thron als wertvollstes Unternehmen der Welt an den Google-Mutterkonzern Alphabet abgeben - wenn auch nur für einen Tag. Die Anleger reagieren enttäuscht, der Aktienkurs schwächelt. „Das Einzige, was wirklich helfen könnte, wäre die Erschließung eines komplett neuen Marktes“, sagt IT-Analyst Max Hille vom IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research.

Apple-Experten und Fans warten noch immer auf das "next big thing" aus Cupertino. Für einen Abgesang ist es zu früh. Tim Cooks Kriegskasse ist prall gefüllt: „Apple hat im vergangenen Quartal den unglaublichen Wert von knapp 75,5 Milliarden Dollar umgesetzt. Wir reden hier vom größten Umsatz weltweit, den ein einzelnes Unternehmen jemals in so kurzer Zeit machen konnte“, sagt Apple-Kenner und Buchautor Antoni Nadir Cherif.

Der Konzern sitzt auf einem Geldberg von 216 Milliarden Dollar. Natürlich kann bei solchen Rekordzahlen nicht die Rede von Untergang sein. Apples Finanzen sind es auch nicht, woran Investoren zweifeln. Das große Aber, das immer lauter zu hören ist, hat seinen Kern woanders: Es geht um Fantasie, Innovationskraft, die Kreativität und das Herausragende des größten Technologiekonzerns der Welt.

Welche Innovationen Apple sich sichert
Akkulaufzeit neu verwaltenApple hat ein neues Patent angemeldet, dass eine neue clevere Funktion beschreibt. Diese merkt sich über die Geoinformationen den Ort, an dem der Nutzer sein Smartphone in der Regel auflädt. Je nach Akkustand und Entfernung zu der gespeicherten Position, werden im Smartphone Funktionen abgeschaltet, um die Stromversorgung bis zur Energiequelle zu sichern. So würden zum Beispiel bestimmte Apps, die selten benutzt werden und im Hintergrund Strom ziehen ausgestellt, um so den Akku zu schonen.
Patente für den iPenNachdem Steve Jobs den Stift für das iPad und das iPhone immer abgelehnt hatte, setzt Samsung voll auf die Möglichkeiten eines intelligenten Stylus. Vor allem Architekten, Ingenieure und Zeichner wissen die Funktion zu schätzen. Auch Drittanbieter haben versucht die Apple-Produkte mit ihren Stiften zu erweitern. Nun legt Apple offensichtlich nach und setzt voll auf Gesten. Laut Patentantrag soll der sogenannte iPen angeblich erkennen, wie er gehalten wird und diese Informationen über Orientierungssensoren direkt an das Tablet übermitteln. Auf diesem Weg könnte der Zeichner zum Beispiel die Strichbreite einstellen – ganz wie beim Halten eines Füllers. Insgesamt soll Apple laut der  Website Patentlyapple bereits über 20 Patente für Stylus-Geräte bekommen haben. Etliche davon dienen wohl auch nur der Absicherung der Rechte. Ob daraus am Ende auch wirklich ein Stift wird, ist bisher noch nicht klar. Quelle: dpa
Kopfhörer mit SensorenApple hat in den USA ein Patent für neue Kopfhörer eingereicht und genehmigt bekommen. Die neuen "In-Ear" sollen mit Sensoren ausgestattet werden, die Körpertemperatur, Puls und Schweißabsonderung messen und die Daten speichern. Der Vorteil gegenüber Fitnessarmbändern: Die Kopfhörer sind kein Extra-Gadget, sie werden von den meisten Sportlern sowieso am Körper getragen. Erstmals hat sich Apple mit so einer Anwendung vor über sieben Jahren beschäftigt, wie der Patentantrag zeigt. Neben der Tracking-Funktion sollen die Sensoren auch Kopfnicken erkennen. Über diesen Weg ließe sich zum Beispiel die Musik steuern. Quelle: WirtschaftsWoche Online
Beim Mac und iPad anklopfenEs wäre eine spannende Erweiterung der Tastatur - zumindest hat Apple einen Patentantrag genehmigt bekommen, in dem beschrieben wird, wie Tablet und Notebook auf akustische Signale reagieren. Gemeint ist zum Beispiel das Kratzen oder Klopfen am Gehäuse der Geräte. Sensoren im Gerät sollen die Töne erfassen und sie zur Auswertung an den Prozessor schicken, der sie interpretiert. Erleichtern könnte die Technik das Markieren von Texten oder das Aufrufen eines Kontextmenüs. Quelle: REUTERS
Krumme Sensoren auf dem iPhoneApple hat in den USA das Patent für gekrümmte Touch-Sensoren zugesprochen bekommen. Die Herstellung der gekrümmten Sensoren ist aufwendig. Zunächst werden die Sensoren als Rohling mit einer leitenden Filmschicht und dem Deckmaterial in flacher Form angefertigt. Durch gleichmäßige Wärmezufuhr wird das Material gekrümmt. So stellen die Handybauer außerdem sicher, dass die Sensoroberfläche den gleichen Abstand zum Deckmaterial behält. Nur so ist die Touch-Oberfläche in der Mitte wie am Rand empfindlich. Quelle: REUTERS
Solardeckel für das MacbookFür einen ganz neuen Notebookdeckel hat Apple in den USA ein Patent erhalten. Der Deckel soll mit einer Solarzelle den Akku des Computers laden und gleichzeitig als zweiter Display mit Touchscreen arbeiten. Bekannt ist die Technik bereits als elektrochromes Glas in Form eines Sonnen- oder Sichtschutzes im Kfz-Bau. Auch als Trennwand in Büros wird die Technik eingesetzt - allerdings ohne die Displayfunktion. Klappt man das Macbook künftig zu, könnten also auf der Außenseite trotzdem Verkehrsinformationen oder Statusupdates aus sozialen Netzwerken eingeblendet werden. Inwieweit das Patent jedoch wirklich zu einem konkreten Produkt wird, ist derzeit noch fraglich. Quelle: dpa
iWatch aus der Entfernung aufladenSamsung hat mit der Computeruhr Galaxy Gear vorgelegt, nun will Apple nachziehen. Angeblich arbeitet der Konzern bereits seit Jahren mit einer hundert Mitarbeiter starken Mannschaft an dem Gadget fürs Handgelenk. Ein Patentantrag gibt den Gerüchten neuen Aufwind, wie das chinesische Magazin ctech berichtet. Demnach soll sich der Akku der iWatch sogar über mehrere Meter hinweg aufladen lassen. Somit ließe sich das Gadget über den Apple-Laptop oder -Computer laden, ohne es abzunehmen. Quelle: REUTERS

Virtual Reality made by Apple?

Schon lange warten die Fans auf einen innovativen Hit. Kann eine Datenbrille, die Apple-Kunden in die virtuelle Realität (VR) eintauchen lässt, den Zauber neu entfachen? Tim Cook überraschte kürzlich mit einer Äußerung über die Virtual-Reality-Technologie: „Ich denke nicht, dass VR in einer Nische spielt. Das ist wirklich cool und hat einige interessante Auswirkungen“, sagte der Apple-Chef. Dabei hatte Apple bislang eher gegen die virtuelle Realität argumentiert. Erst im vergangenen Jahr sagte Cook etwa in Bezug auf das VR-Produkt Google Glass dem US-Magazin „New Yorker“, er halte nichts von Gadgets, die man im Gesicht tragen müsse. „Wir dachten immer, dass solche Brillen keine kluge Idee sind, weil wir davon ausgehen, dass die Menschen sie nicht tragen wollen.“


Es wäre nicht die erste Technologie, die Apple zunächst kritisiert und sich dann doch zu Eigen macht: Man denke nur an das Musik-Streaming. Auch bei der Smartwatch hatten andere die Nase vorn, bevor die Apple Watch nachzog.

Eine Apple-Brille erscheint durchaus realistisch. Zum einen kaufte Apple verschiedene Unternehmen wie etwa das deutsche Metaio auf, das sich auf sogenannte „erweiterte Realität“ spezialisiert hat. Zum anderen hat sich Apple mit Doug Bowman vor Kurzem einen renommierten VR-Experten ins Haus geholt. Und laut einem Bericht der „Financial Times“ gibt es in Cupertino eine geheime Forschungsabteilung mit hunderten Mitarbeitern, die an einer entsprechenden Brille arbeitet. Es soll bereits erste Prototypen geben. Apple äußerte sich zu diesem Bericht bislang nicht.

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