
Die Hinweise auf ein Mini-iPad verdichten sich: Apple hat für den 23. Oktober zu einer Sonderpräsentation ein. Branchenexperten gehen davon aus, dass der US-Technologieriese bei der Veranstaltung im kalifornischen San Jose eine kleinere Variante seines erfolgreichen Tablet-Computers vorstellen und damit die Rivalen Amazon und Google angreifen will. Apple nannte auf seinem Einladungsschreiben keine Details. Mit dem Satz "Wir haben noch ein wenig mehr, das wir Ihnen zeigen wollen" signalisierte der Konzern aber, dass es sich um ein kleines Gerät handeln dürfte - und vielleicht noch weitere Produkte vorgestellt werden. Erst im September hatte Apple bei einer ähnlich angekündigten Veranstaltung sein iPhone 5 präsentiert.





Seit Monaten halten sich Spekulationen, dass Apple eine abgespeckte und preiswertere Version seines iPad plant, um seinen Konkurrenten das Wasser auf dem boomenden Tablet-Markt abzugraben. Das Unternehmen würde damit vor allem gegen den Onlinehändler Amazon und den Internetriesen Google antreten, die bereits kleinere Tablets mit einem Bildschirm von sieben Zoll im Angebot haben. Apples iPad hat bislang eine Bildschirmgröße von 9,7 Zoll. Die Apple-Aktie legte nach der Ankündigung deutlich zu und notierte am Nachmittag in New York fast zwei Prozent höher.
Microsoft versus Apple
In Sachen geschicktem Marketing hat Apple mit seiner kryptischen Einladung Microsoft wieder einmal die Butter vom Brot genommen. Denn parallel wurde bekannt, dass das erste Microsoft-Tablet namens Surface beim Verkaufsstart am 26. Oktober preislich für Apple vermutlich keine große Konkurrenz darstellen wird. Das Surface wird in den USA 499 Dollar und damit ähnlich viel wie das iPad von Apple kosten. Allerdings soll es bei Microsoft mit 32 Gigabyte doppelt so viel Speicherkapazität wie beim Vergleichsmodell des Konkurrenten sowie einen etwas größeren Bildschirm geben. Für 699 Dollar erhalten Käufer eine Version mit 64 Gigabyte.





Der Start von Surface ist ein ungewöhnlicher Schritt für Microsoft, das bislang Software an Computerhersteller verkaufte, anstatt die Hardware selbst herzustellen. Der Verkaufsbeginn fällt mit dem des neuen Betriebssystems Windows 8 zusammen, das unter anderem für den besseren Gebrauch von Computern mit Touch-screen sowie Tablets entwickelt wurde. In Deutschland bietet Microsoft das Tablet im Internet zum Kauf an.
Die Nachfrage steigt
Dass Microsoft so spät in den Tablet-Markt einsteigt, liegt auf der Hand. Die Nachfrage nach Tablet-Computern beschleunigt sich laut High-Tech-Verband Bitkom weiter. In diesem Jahr werden in Deutschland 3,2 Millionen Tablet Computer verkauft, gut eine Million mehr als noch im Vorjahr. Das ist ein Anstieg um 52 Prozent verglichen mit 2011, als der Absatz 2,1 Millionen Geräte betrug. Die Bitkom beruft sich auf aktuelle Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO). Außerdem sei der Durchschnittspreis eines Tablet Computers von 524 Euro um rund fünf Prozent auf 500 Euro gesunken.
Die Tablet-Verkäufe entwickeln sich noch stärker als von Bitkom im Frühjahr angenommen. Damals war noch ein Umsatzplus von knapp 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro erwartet worden. Die verkaufte Stückzahl sollte um 29 Prozent auf 2,7 Millionen Stück steigen.