




Wer eine Apple Watch besitzt, sollte gut auf sie aufpassen: Geht sie verloren oder wird sie gestohlen, ist es für Unbefugte ein Leichtes, die Armbanduhr zurückzusetzen. Auf der Apple Watch kann zwar eine PIN festgelegt werden, die eigentlich fremden Zugriff verhindern soll. Dieser Zugangscode lässt sich allerdings leicht umgehen, wenn die Daten auf der Uhr gelöscht werden.
Das sind Apples fünf größte Konkurrenten
Kaum eine Smartwatch wird wohl so sehr erwartet wie die Uhr von Apple. Das Gerät soll nicht nur mehr Funktionen bieten, sondern auch leichter und flacher sein als die Modelle der Konkurrenz. Was genau in der Datenuhr stecken wird, ist aber zu großen Teilen noch unklar. Die Erwartungen sind trotzdem enorm: Für dieses Jahr werden 15 Millionen verkaufte Apple Watches erwartet.
(Quelle: Smartwatch Group)
Samsung ist einer von Apples größten Konkurrenten, nicht nur auf dem Gebiet der Datenuhren. Der südkoreanische Konzern ist laut Smartwatch Group zurzeit führend im Segment mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent. Samsung brachte bereits 1999 eine intelligente Uhr auf den Markt, war damals aber seiner Zeit voraus. Heute verkauft der Konzern die „Galaxy Gear“-Reihe, von der im vergangenen Jahr gleich fünf neue Modelle an den Start gingen. Etwa 1,2 Millionen Exemplare konnte Samsung davon 2014 absetzen.
Quelle: Smartwatch Group
LG setzt sowohl auf Fitness-Armbänder als auch auf Luxus-Modelle: Anfang 2014 kam das Lifeband Touch auf den Markt, das unter anderem die Schrittzahl und verbrannte Kalorien des Trägers anzeigt. Als Antwort auf die Apple Watch soll in diesem Jahr die LG Watch Urbane folgen, die vom Design an herkömmliche Uhren angelehnt ist. Im vergangenen Jahr verkaufte LG 420.000 Smartwatches und hat damit einen Marktanteil von etwa sieben Prozent.
Motorola-Uhren machten im vergangenen Jahr vor allem durch ihr Design auf sich aufmerksam: Die Ende 2014 erschienene Moto 360 ist eine der ersten Smartwatches, die ein rundes Display hat und auch mit einem Metall-Armband erhältlich ist. Das Gerät läuft mit Android Wear, dem Smartwatch-Betriebssystem von Google. Motorola hatte mit 10 Prozent den zweitgrößten Anteil am Smartwatch-Markt im vergangenen Jahr.
Der Erfolg des Herstellers Pebble ist bemerkenswert: 2012 mithilfe von Crowdfunding finanziert, hat sich der Konzern des Kanadiers Eric Migicovsky mit einem Marktanteil von sieben Prozent auf dem Markt etabliert. Für seine neue Uhr „Pebble Time“ sammelt der Konzern zurzeit wieder Spenden auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter ein: Bereits am ersten Tag unterstützen 40.000 Menschen Pebble mit acht Millionen Euro und kriegen das neue Gerät nun als erste Kunden zugestellt. Der Vorteil der Pebble-Uhren: Sie sind leicht zu bedienen und haben eine längere Batterie-Laufzeit als die Modelle der Konkurrenz.
Der Schweizer Hersteller Garmin liefert Smartwatches für Freizeitaktivitäten: Seine Zielgruppe sind unter anderem Läufer, Piloten und Golfer, für die Garmin maßgeschneiderte Uhren herstellt. Unter anderem bieten die Smartwatches ein GPS-System, einen Kompass und ein Altimeter. 2014 verkaufte Garmin 400.000 Uhren und hat einen Marktanteil von sieben Prozent.
PIN-Eingabe kann beim Löschen aller Daten umgangen werden
Das iDownload-Blog hat festgestellt, dass sich der Befehl zum Löschen aller Daten auch ohne PIN-Eingabe erreichen lässt. Unter anderem 9to5Mac hat das auf der Apple Watch erfolgreich nachstellen können. Wird der Seitenknopf der Apple Watch längere Zeit gedrückt, öffnet sich ein Menü für einen Geräteneustart. Dieses Menü erscheint auch dann, wenn die Smartwatch nicht entsperrt wurde und hier eigentlich erst eine PIN-Abfrage erscheinen müsste.
Im Neustart-Menü ist dann nur noch ein Force-Touch erforderlich, um eine Option zu erreichen, mit der sich alle Daten auf der Uhr löschen lassen. Damit das funktioniert, muss die Apple Watch laut iDownload Blog mit der Ladestation verbunden sein. In einem aktualisierten Support-Dokument von Apple gibt es dazu keinen Hinweis - der Hersteller beschreibt selbst, wie leicht es ist, den Zugangs-Code zu umgehen.





Apple Watch ohne Aktivierungssperre
Sollte dies dennoch nur mit der Ladestation möglich sein, dürfte das Diebe kaum aufhalten. Nach dem Zurücksetzen verhält sich die Apple Watch wie beim Erststart. Es gibt keine Sicherheitsfunktion, die vergleichbar mit der Aktivierungssperre bei iOS-Geräten ist. Diese hat Apple mit iOS 7 eingeführt: Wenn ein iOS-Gerät in den Werkszustand versetzt wurde, lässt sich das Gerät erst wieder in Betrieb setzen, nachdem es mit der ursprünglichen Apple-ID verbunden wurde.
Üblicherweise dürfte eine Apple Watch zwar am Handgelenk getragen werden, so dass ein Diebstahl schwieriger als bei anderen Geräten sein sollte. Aufgrund der vergleichsweise geringen Akkulaufzeit der Apple Watch ist es allerdings nicht so abwegig, dass Besitzer der Uhr diese eben unterwegs aufladen und damit Gelegenheiten fürs Entwenden entstehen. Besonders bei den teuren Apple-Watch-Editionen ist aber auch nicht auszuschließen, dass sich Diebe gewaltsam Zugriff zur Armbanduhr verschaffen.
Dieser Artikel ist zuerst auf golem.de erschienen.