BlackBerry Passport Mit dem Reisepass-Smartphone gegen den Untergang

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Exzellente Sprachqualität

Wer sich ein BlackBerry-Gerät kauft, erwartet hochwertige Materialien. Die Kanadier bleiben diesem Ruf mit dem Passport treu. Rahmen und Knöpfe sind aus Metall, wodurch das Gerät edel und elegant wirkt. Selbst Kunststoffelemente wie die Rückseite, wirken hochwertiger als bei der Konkurrenz und sind kaum anfällig für Fingerabdrücke.

Mit 196 Gramm ist das Passport ein vergleichsweise schweres Smartphone. Da man das Gerät zumeist mit beiden Händen bedient, ist das aber kein all zu großes Problem.

BlackBerry überzeugt auch in puncto Sprachqualität. Umgebungsgeräusche werden wie bei früheren Geräten mit zusätzlichen Mikrofonen herausgefiltert, so dass der Angerufene seinen Gesprächspartner klar und deutlich versteht. In Zeiten immer größerer Displays rückt dieses Thema oft in den Hintergrund. Diejenigen, die ihr Smartphone tatsächlich zum Telefonieren verwenden, wird das aber besonders ansprechen.

Benimmregeln für das Smartphone
In Meetings hat das Smartphone PauseViele Handynutzer haben auch in beruflichen Konferenzen ihr Smartphone im Blick, wie eine Umfrage des IT-Verbands Bitkom zeigt. Demnach schaut gut ein Drittel (36 Prozent) der berufstätigen Smartphone-Besitzer auch während Meetings auf das Handy. Viele pflegen während des Meetings ihre private Kommunikation: Gut jeder vierte Smartphone-Besitzer (27 Prozent) gab an, in Konferenzen private E-Mails, Facebook- oder WhatsApp-Nachrichten zu lesen. 11 Prozent spielen Handyspiele wie Quizduell und 6 Prozent schauen Sportergebnisse nach. Für den Bitkom ist das ein Zeichen, dass die sozialen Normen rund um den Smartphone-Gebrauch noch nicht festgelegt sind. Bei den meisten Kollegen kommt die Handynutzung während Konferenzen nicht gut an, viele finden es einfach unhöflich. Quelle: gewitterkind-Fotolia
Eine reale Person hat immer VorrangDie Regel ist ebenso banal, wie sie im Surf-Eifer schnell in Vergessenheit gerät. In dem Moment, in dem zwei oder mehrere Menschen beisammen sitzen, gehört das Smartphone ausgeschaltet. Der Einzelne sollte realen Personen mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Gadget in der eigenen Hand. Quelle: dpa
Klingeltöne machen LeuteDer richtige, DEZENTE Klingelton ist ebenso wichtig wie die passende Email-Adresse. Bitte max.mustermann@gmx.de statt Schnurzelpurzel78@t-online.de. Und keine nervigen Technobeats oder "Du bist mein Schnuffel"-Songs als Klingelton. Quelle: dpa
Mit dem Smartphone im RestaurantEgal ob bei einem privaten Abendessen oder einem Businesslunch, manchmal möchte man das Smartphone einfach in Reichweite haben. Stellen Sie es in diesem Fällen aber auf Vibrationsalarm um und legen Sie den Display nach unten auf den Tisch. Bei einem eingehenden Anruf gehört es sich laut Knigge den Raum zu verlassen. Allerdings sollte das Telefonat dann nicht länger als ein Toilettengang dauern, um die andere Person nicht unnötig lange warten zu lassen. Quelle: dpa/dpaweb
Das Smartphone im SchlafzimmerEigentlich spricht nichts dagegen, das Smartphone auch im Schlafzimmer liegen zu haben. Wer sich den Raum jedoch mit seinem Partner teilt, sollte das Telefon nachts auf den Flugmodus umschalten, um nicht durch das Empfangen von Nachrichten zu stören. Auch sollte die nächtliche Daddelei am Smartphone unterlassen werden. Schließlich ist die Displaybeleuchtung sehr hell und kann einen durchaus aus dem Schlaf reißen. Quelle: dpa
Das Smartphone sollte zu Hause bleiben, …… wenn man die Kirche, ein Theater, einen Konzertsaal, ein Kino oder eine Beerdigung besucht. Bei derartigen Veranstaltungen stören Klingelgeräusche, der Vibrationsalarm oder auch das grelle Licht des Displays andere, die eine Veranstaltung ungestört besuchen wollen. Quelle: dpa
Smartphones und Handys haben an Tankstellen nichts zu suchenWährend die erste Regel noch nachvollziehbar ist, scheint diese Forderung auf den ersten Blick absurd. Tatsächlich wird sie nicht mit Pietät begründet, sondern ist schlicht und ergreifend eine Frage der Sicherheit. Wenn ein Handy herunterfällt und der Akku dabei herausspringt, ist es theoretisch denkbar, dass ein entstehender Funke Benzindämpfe entzündet, begründet der TÜV Nord. Ein solcher Fall sei allerdings bislang nicht bekannt. Quelle: dpa

Auch die Hörkapsel und Lautsprecher sind von hoher Qualität. Wenn ich das Passport beim Telefonieren vom Kopf weg bewege, wird es automatisch lauter. Gesprächspartner konnte ich so jederzeit gut verstehen.

 Betriebssystem sinnvoll weiterentwickelt

 Das Passport kommt mit der neusten Version des BlackBerry-Betriebssystem OS 10.3 auf den Markt. Die Weiterentwicklung ist dem Vorgänger in allen Bereichen überlegen. Optisch kann BlackBerry nun mit Android und iOS mithalten.

 Dreh- und Angelpunkt des Betriebssystems ist der BlackBerry Hub, in dem Nachrichten aller Art einlaufen, also E-Mails, Facebook, Twitter, WhatsApp und andere Dienste. Wenn ich eine Nachricht beantworten möchte, muss ich die entsprechenden Apps nicht öffnen – sie sind bereits in den Hub integriert. Der BlackBerry wird so zum idealen Büro für unterwegs.

 Neu sind die Funktionen „Assistant“ und „Blend“. Ähnlich wie Apples Siri reagiert der Assistant auf Sprachbefehle. Im Test schlug sich die Software sehr gut. Befehle und Wörter wurden meist fehlerfrei verarbeitet. Viel nützlicher ist aber die Software Blend, die auf Computern, Tablets und anderen Smartphone installiert werden kann. Mit Blend lässt sich das Passport fernsteuern. Im Büro muss ich das Passport also nicht mal in die Hand nehmen und kann es dennoch verwenden. Und Abends kann ich das BlackBerry auch via Tablet von der Couch steuern.

Passport als Arbeits- und Zweitgerät

 Es gibt nur wenige Smartphones, die derzeit eine solche Faszination auf Analysten und Tech-Szene ausüben wie das Passport. Aus Sicht von Wafa Moussavi-Amin, Geschäftsführer vom Marktforschungsunternehmen IDC Europe, muss sich BlackBerry im Smartphone-Markt um jeden Preis von der Konkurrenz absetzen. „Würde BlackBerry ausschließlich auf Touch-Geräte setzen, gingen sie unter“, sagt er. Daher sei es clever, Touch und Tastatur miteinander zu verbinden. „Das Passport sieht ungewöhnlich aus, fällt auf und ist einfach anders.“

 Im vergangenen Jahr noch hatten die Kanadier zwei Geräte ohne und eines mit Tastatur auf den Markt gebracht. Physische Tastaturen schienen auch bei BlackBerry vor dem Aus zu stehen. Unter Firmenchef John Chen, der im November 2013 die Nachfolge des glücklosen Thorsten Heins aus Deutschland antrat, folgte dann die Kehrtwende. Physische Tastaturen sind nun wieder die Regel, nicht die Ausnahme.

 Laut Marktforschungsunternehmen IDC nutzen derzeit noch 9,7 Millionen Menschen weltweit BlackBerry. Im Vorjahr seien es noch knapp 19,2 Millionen gewesen – ein Minus von beinahe 50 Prozent. Im Businessbereich verloren die Kanadier sogar 61 Prozent ihrer Kunden. Damit liegt BlackBerry hinter Android (Google), iOS (Apple) und Windows Phone (Microsoft) an vierter Position.

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