Bluetooth-Kopfhörer im Test Diese kabellosen Klangkünstler machen Musik zum Genuss

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Bluetooth-Kopfhörer für Freunde klaren Hörens

Trekz Titanium: Ein sogenannter Vibrationskopfhörer. Quelle: Presse

Optisch erinnert der Bluetooth-Kopfhörer Trekz Titanium des US-Hersteller AfterShokz an einen regulären Sportkopfhörer mit einem im Nacken verlaufenden Tragebügel. Beim genauen Hinsehen aber fällt ein irritierendes Detail auf. Wenn der Bügel richtig aufgesetzt ist, liegen die Lautsprecher vor den Ohren auf dem hinteren Wangenknochen auf. Und das soll so sein, denn der nach IP55 gegen Staub, Wasser und Schweiß geschützte Trekz Titanium ist ein sogenannter Vibrationskopfhörer und der überträgt den Klang nicht über die Trommelfelle ins Ohr sondern über die vor den Ohren liegenden Gehörknochen. Das sieht ungewöhnlich aus, fühlt sich (zumindest am Anfang) etwas ungewöhnlich an und klingt für den Nutzer auch nicht ganz so, wie er es von einem HiFi-Kopfhörer gewöhnt ist.

Dennoch liefert der umgerechnet rund 140 Euro teure Klangbügel einen zumindest für den sportlichen Gebrauch recht ordentlichen Klang. Wer den Bassverstärker aktiviert bekommt, neben sehr ordentlichen Höhen und Mitten auch leidlich brauchbare Tiefen ins Gehör vibriert – bei minimaler akustischer Belastung der Umstehenden. Und bei umgekehrt ebenso geringer Beeinträchtigung des Gehörs beim Träger. Denn weil die Gehörgänge offen bleiben, leidet die Wahrnehmung der Umgebung beim Titanium nicht im Entferntesten so wie bei klassischen In-Ears. Wer zum Joggen oder Radeln aufbricht, kann also für rund fünf Stunden lang der Musik lauschen - ohne dass er herannahende Radler oder Autofahrer überhört.

Der Byron BT: Das günstigere der zwei auf der IFA vorgestellten In-Ear-Bluetooth-Headsets des Heilbronner Audio-Spezialisten Beyerdynamic. Quelle: Presse

Der Byron BT ist mit 99 Euro das günstigere von zwei neuen (den beiden ersten) In-Ear-Bluetooth-Headsets, das der Heilbronner Audio-Spezialist zur IFA vorgestellt hat. Die beiden Klangstöpsel liefern einen angenehm ausgewogenen Klang mit klaren Höhen und ohne übertriebene Bässe. Fans des elaborierten Wumms im Ohr dürfte es beim Byron allerdings etwas an Durchschlagskraft in den Tiefen fehlen.

Die Hörer sind über ein kurzes Flachkabel verbunden, das sich erfolgreich gegen die übliche Neigung zum Verknäueln wehrt und auch durch auch das kleine Bedienungsmodul mit integriertem Freisprechmikrofon und Akku verläuft. Darüber lässt sich nicht nur die Lautstärke regulieren, sondern auch zwischen Musikstücken wechseln oder Anrufe managen. Die Klangübertragung (10-23.000 Hz) läuft – sofern vom Handy unterstützt – über den weitgehend verlustarmen Audio-Standard aptX und soll bis zu sieben Stunden mit einer Akkuladung durchhalten.

Wer noch ein paar Hertz mehr herauskitzeln (10 bis 25.000 Hz) und Apples verlustfreien AAC-Codec für die Klangübertragung nutzen möchte, der greift zum Top-Modell, dem Byron BTA, der dann aber (inklusive Ladeschale) 199 Euro kostet.

Absoluter Minimalismus: Der JBL Reflect Mini BT. Quelle: Presse

Absoluter Minimalismus, gepaart mit einer gehörigen Portion Klangdynamik, auf diese Eigenschaften lässt sich der kleinste und leichteste Bluetooth-Kopfhörer von JBL verdichten. Nicht mal 20 Gramm wiegt der Winzling mit seinen charakteristischen gehörnten Ohrsteckern. Die dreht der Benutzer sozusagen in seine Ohrmuschel hinein. Das sorgt für festen Sitz beim Sport, ohne jedoch in den meisten Fällen ernsthaft zu drücken. Notfalls hat JBL noch zwei weitere Alternativstecker ins Set gepackt.

Passen die Stecker, dichtet der 99 Euro teure Reflect Mini BT das Ohr gut ab und lässt so im Gehörgang einen recht vollen Klang, Rock- und Pop-tauglichen entstehen. Wie geschaffen für dynamische Beats, die einen beim Sport antreiben sollen. An die klangliche Finesse ausgewogener konstruierter und weniger auf Allwetterfähigkeit ausgelegter In-Ear-Hörer reicht der wasserfeste Mini von JBL aber nicht heran.

Soll er auch nicht. Er ist der robuste Antreiber für unterwegs; und das feine, mit besonders stark reflektierender Farbe (daher der Name) bestrichene Kabel, das die Ohrstöpsel und die Fernbedienung verbindet, sorgt bei Dunkelheit sogar noch für etwas bessere Erkennbarkeit. Alleine auf die Reflexionskraft diese Kopfhörer aber sollte sich der Läufer in der dunklen Jahreszeit nicht verlassen. Als wirkliches Warnsignal ist der JBL einfach zu winzig geraten.

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