City Bikes Wie Sie das optimale Rad finden

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Was wirklich zählt

Ein Hauptkriterium ist die Wartung. Wer fünf Mal die Woche mit dem Rad zur Arbeit fährt, wird in der Regel ein wartungsarmes, unkompliziertes Modell bevorzugen. Das spricht für Komponenten wie den zuverlässigen und vor Regen geschützten Nabendynamo und eine Nabenschaltung. Letztere ist aber nicht immer die richtige Wahl. In hügelig angelegten Großstädten oder wenn die täglich zurückgelegten Wege sehr lang sind, ist die Kettenschaltung oft die bessere Wahl. Sie ist zwar wartungsintensiver, bietet aber ein wesentlich größeres Übersetzungsverhältnis, so dass man auch Steigungen leichter überwindet.

Typisch für klassische Stadträder ist auch die aufrechte Sitzhaltung. Am Fahrrad im Laden erkennt man sie daran, dass der Lenker meist relativ hoch ist und der Abstand zwischen Lenker und Sattel etwas kleiner. Die herrschaftliche Sitzhaltung gewährt den schönen Rundum-Blick, allerdings ist sie nicht ideal für schnelle Fahrer, die sich auf die Fahrbahn konzentrieren müssen.

Bis vor einigen Jahren waren Federgabeln oder gefederte Sattelstützen in Mode. Hier gilt die Faustregel: Nur gut, wenn teuer. Billigere Modelle machen das Fahren eher instabil.

Hightech-Zubehör fürs Fahrrad
Garmin Montana 650tRobuster GPS-Fahrradcomputer mit 4 Zoll (10,2 Zentimeter) großem Touchscreen und vorinstallierten topographischen Karten. Das Display lässt sich laut Hersteller auch mit Handschuhen bedienen. Durch die Hotfix-Satellitenvorhersage findet der Montana 650t die aktuelle Position nach dem Einschalten sehr schnell. Über den Micro-SD-Karten-Steckplatz kann man zusätzliches Kartenmaterial hinzufügen, beispielsweise City-Navigator-Karten. Ein Kompass und ein barometrischer Höhenmesser sind integriert. Das Gerät bietet auch eine Digitalkamera mit 5 Megapixel, die Fotos mit einem Geo-Tag versieht. Unterstützt außerdem Geocaching, ein Online-Spiel, bei dem man Gegenstände ("Caches") versteckt und die GPS-Daten an die Community weitergibt. Neben dem Lithium-Ionen-Akkupack kann der Nutzer auch AA-Batterien verwenden.Preis: 649 EuroGarmin Montana 650t Quelle: Presse
Garmin Edge 200Einfacher Fahrradcomputer mit GPS. Zeigt Distanz, Zeit, Geschwindigkeit, GPS-Position und Kalorienverbrauch an.Preis: 129 EuroGarmin Edge 200 Quelle: Presse
Mio Cyclo 105Einfacher Fahrradcomputer fürs Fitnesstraining mit GPS und allen Basisfunktionen: Zeit, Entfernung, Geschwindigkeit, Standpunkt. Berechnet auch den Kalorienverbrauch. Vom Hoch- ins Querformat drehbar. Das Display ist mit 4,6 Zentimeter (1,8 Zoll) recht klein. Der Akku hält laut Hersteller bis zu 18 Stunden.Preis: 169,99 Euro Für 40 Euro mehr gibt es auch eine Variante mit Herzfrequenzmessung.Mio Cyclo 105 H Quelle: Presse
Polar CS500 + CADEin Hightech-Fitness-Computer für ehrgeizige Radsportler. In Kombination mit dem Pedal-Set Polar Look Kéo Power holt er sich die Daten über die Trittfrequenz direkt von den Pedalen. Daneben gehören Höhenmesser, Barometer und Geschwindigkeitsmessung zu den Grundfunktionen. Die Funktion Smart Coaching gibt den Kalorienverbrauch an und gibt Hinweise zur Trainingsintensität. Auf der speziell dafür eingerichteten Webseite Polarpersonaltrainer.com kann sich der Nutzer online ein Trainingsprogramm anlegen, seine Daten hochladen, ein Trainingsbelastungsdiagramm anzeigen lassen und anderes mehr.Preis: 239,95 EuroPolar CS500+ CAD Quelle: Presse
Polar RC3 GPS Tour de FranceSchicker Trainingscomputer fürs Handgelenk für ambitionierte Radsportler. Erfasst die Geschwindigkeit über GPS, zeigt auch Höheninformationen an. Misst die Herzfrequenz. Lässt sich mit Trainingsprogrammen verbinden, die auf der Polar-Website Polarpersonaltrainer.com heruntergeladen werden kann. In Kombination mit den optional erhältlichen Trittfrequenz- und Geschwindigkeitsmessern (jeweils 49,95 Euro) kombinieren, um so möglichst präzise Daten über Geschwindigkeit des Fahrrads zu erhalten. Mit aktiviertem GPS hält der Akku laut Hersteller bis zu 12 Stunden durch.Preis: 299,95 EuroPolar RC3 GPS Tour de France
RCX3 Bike BlackNicht ganz so schick, wie das Spitzenmodell, aber ebenfalls mit GPS ausgestattet und kompatibel mit Radsensoren für Geschwindigkeit und Trittfrequenz. Die Trainingsseite Polarpersonaltrainer.com ist ebenfalls nutzbar.Preis: 199,95 EuroRCX3 Bike Black Quelle: Presse
Felgenbremse Magura HS33Hydraulische Felgenbremse für Trekking-Räder. Hydraulische Bremsen ermöglichen sehr feindosiertes Bremsen. Bis auf gelegentliche Entlüftung, sehr wartungsarm. Auch bei Frost kein Vereisen der Bremsflüssigkeit (Mineralöl).Preis: 140 Euro (Paarpreis, Onlineshops)Magura HS33 Quelle: Presse

Ein weiterer Gesichtspunkt ist das Gewicht. Wer sein Fahrrad täglich in den Keller trägt und an einem Wandhaken aufhängen muss, ist dankbar für ein Rad, das weniger als 15 Kilo wiegt.

Glaubenskriege um Aluminium und Stahl

Wahre Glaubenskriege werden von Zweiradfans beim Rahmen ausgetragen. Soll es ein Stahlrahmen sein oder einer aus Aluminium? Oder gar einer aus Carbon? Fahrräder mit Stahlrahmen sind schwerer und gehören meistens zur klassischen Sorte. Die Rahmen bieten in der Regel eine gewisse Elastizität beim Fahren und sind sehr zugfest und langlebig. Allerdings muss es dann ein Rahmen aus Chrom Molybdän (25CrMO4) sein, der sogenannte Hi-Ten-Stahl ist nicht so hochwertig.

Ingenieurskunst: Die Nabenschaltung von Rohloff hat 14 Gänge. Quelle: Presse

Bei den leichten Alu-Rädern verwenden die Hersteller entweder die Alu-Legierung 6061 oder 7005. In den Zweirad-Foren bietet das eine Menge Diskussionsstoff. Alu 6061 gilt bei manchen als etwas elastischer im Fahrverhalten, Alu 7005 dagegen als fester und steifer.

Solche Unterscheidungen lassen sich in der Praxis allerdings kaum nachweisen, zumal für den Fahrkomfort Aspekte wie die Rahmengeometrie, die Sitzhöhe und die Lenkerhöhe viel ausschlaggebender sind. Eine eindeutige Empfehlung für den Kauf lässt sich aus der Alu-Legierung nicht ableiten, auch wenn manche Hersteller bei Alu 6061 mit der schönen Bezeichnung "Flugzeug-Aluminium" werben.

Carbon-Räder erfordern viel Know-how in der Fertigung und sind daher sehr teuer. Sie sind dafür sehr leicht und verwindungssteif, machen dann aber wiederum Ärger bei einer Reparatur, weil diese wieder eine Menge Know-how erfordert. Für den Großstädter sind sie daher nicht erste Wahl.

Aluminium oder Stahl, Naben- oder Kettenschaltung, Federgabel oder starre Gabel, man kann all diese Erwägungen einfach weglassen und ein Fahrrad anschaffen, das schön ist und Freude macht. In diese Kategorie fallen die Retro-Cruiser. Beim Start an der Ampel legen die behäbigen Dickschiffe mit den fetten Reifen nicht gerade einen Katapultstart hin. Doch beim gemütlichen Gleiten durchs Stadtviertel oder auf der entspannten Fahrt zum Kinoabend, machen sie eine Menge Spaß.

Und Spaß ist am Ende vielleicht genau das, was wirklich zählt.

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