Mit der Revival-Serie wurde Roberts bekannt, angeblich werden die Geräte auch von den britischen Royals benutzt. Der Kunstlederbezug, die Trageschlaufe, das Lautsprechergitter, die cremefarbenen Drehknöpfe und nicht zuletzt die goldfarbene Oberseite sorgen für einen echten Vintage-Look. Das beleuchtbare Monochrom-Display stört dabei kaum.
Wer die Revival-Radios nur von Bildern kennt, wird überrascht sein, wie klein sie sind. Nur paar Zentimeter höher als eine CD. Im Kontrast zum Design markiert das digitale Innenleben den neuesten Stand. Die aktuelle Version erlaubt nun Zugriff auf Favoritenlisten des Internet-Musikdienstes Spotify über WLAN.
Mit UKW, DAB+ und drahtloser Routerverbindung für Internetradio ist für Programmvielfalt gesorgt. Hinzu kommen ein USB-Eingang, der über den integrierter Musikplayer nicht nur MP3-Dateien, sondern weitere gängige Formate wie WMA, AAC, WAV und FLAC vom Stick abspielt. Außerdem gibt es einen Aux-Ein- und Ausgang. Darüber hinaus lässt sich über den Router ein UpnP-Netzwerk mit (Universal Plug and Play) aufbauen und so beispielsweise eine Verbindung zur Musikbibliothek auf dem PC herstellen. Angesichts dieser Anschlussvielfalt lässt sich das fehlende Bluetooth-Modul leicht verschmerzen.10014746
Die Erstverbindung zum Router klappte im Test erst beim zweiten Versuch. Dann steht Internetradio zur Verfügung. Mit üblicher Länder- oder Genresuche kann man in zahllosen Stationen stöbern oder über eine Suche nach Namen gleich die gewünschte Station finden. Dazu navigiert man durchs Alphabet und klickt sich die Buchstaben zusammen. Während für UKW und DAB+ je 10 Senderspeicher zur Verfügung stehen, ist das für Internetradio nicht der Fall. Jedenfalls nicht am Gerät. Internetradio-Favoriten kann man aber immerhin auf der Website des Radioportals Frontier Silicon festlegen, auf die das Radio zugreift. Abgerundet wird die Ausstattung durch zwei Weckzeiten und einen Sleeptimer (15 Min bis 2 Stunden), der etwas umständlich über mehrere Menüpunkte erreicht wird. Dabei lassen sich von DAB+- oder UKW-Sendern auch Webradiostationen als Musik zum Aufwachen nutzen. Insgesamt gelingt die Bedienung tadellos.
Die Streaming-Anbieter im Internet
Typ: Radio-Streaming
Gestartet: 2008
Sitz: Berlin
Musikangebot: kein lineares Streaming
Besonderes: Auswahl von Stationen für Musikgattungen und Stimmungen, kostenloses Angebot mit Werbung und Abo-Modell
Typ:On-Demand-Streaming
Gestartet: 2007
Sitz: Paris
Musikangebot: 35 Millionen Titel
Typ: Radio-Streaming
Gestartet: 2002
Sitz: London
Musikangebot: kein lineares Streaming
Besonderes: Spielt nach Angabe von Lieblingsgruppen Musik von ähnlicher Richtung
Typ: Radio-Streaming
Gestartet: 2000
Sitz: Oakland, Kalifornien
Musikangebot: Spielt nach Vorgaben der Nutzer Musik in ähnlicher Richtung, in Deutschland nicht verfügbar
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2005
Sitz: Berkeley, Kalifornien
Musikangebot: 16 Millionen Titel. In Deutschland nicht verfügbar
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 1999 als Tauschplattform, seit 2005 als kommerzieller On-Demand-Service
Sitz: Los Angeles
Musikangebot: 25 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2011
Sitz: London
Musikangebot: mehr als 22 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2010
Sitz: San Francisco
Musikangebot: mehr als 30 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2009
Sitz: Köln
Musikangebot: mehr als 25 Millionen Titel
Typ: On-Demand-Streaming
Gestartet: 2008
Sitz: Stockholm
Musikangebot: über 20 Millionen Titel
Wie hört sich der nostalgische Klassiker von Roberts an? Der 7,5 Zentimeter großer Monolautsprecher steht zwar nur mit 1 Watt Leistung im Datenblatt, kann aber ein kleineres Wohnzimmer durchaus beschallen. Die gute Grundton- und Mittenwiedergabe sorgt für klare Wiedergabe von Sprache und Gesang. Auch Soloinstrumente wie Klavier oder Geige klingen akzeptabel. Der Klang ist angenehm unaufdringlich abgestimmt, genau richtig für ein kleines Kofferradio, das so niemals zum "Plärren" neigt. Bei komplexer Orchestermusik oder Rock wird das Klangbild allerdings verwaschen, Bass gibt es nur andeutungsweise. Ein größerer, moderner Ovallautsprecher wie in früheren Kofferradios könnte mehr leisten, auch im Hochtonbereich. Mit diversen Equalizereinstellungen sowie Bass- und Höhenanpassung lässt sich das Klangbild anpassen. Der Stereo-Kopfhörerausgang ist kein Kraftmeier, für Mobilhörer mit niedrigem Eingangswiderstand reicht er aber aus.
Der DAB+- Empfang ist mit 48 Programmen gut und auch in einem fensterlosen Raum noch ordentlich. Auch das UKW-Teil bietet zusammen mit der großen Teleskopantenne brauchbaren Empfang, beim Stereo-Hören über Kopfhörer ist aber bei vielen Senden, außer bei starken Ortssendern, ein Rauschen zu hören.
Befüllt mit vier großen Batterien spielt das Roberts iStream 2 zwischen 35 bis 60 Stunden ohne Stromnetz, je nachdem, ob die Internetverbindung benutzt wird oder nur terrestrische Stationen. Erhältlich ist das Gerät zum stolzen Preis von 299 Euro in drei Farben: Schwarz, Creme und Hellblau.
Fazit: Der Henkelmann im edlen Retro-Gewand glänzt durch sehr solide Verarbeitung, guten Empfang und hohe Sprachverständlichkeit. Einen opulenten Klang kann das kompakte Geräte aber nicht bieten.
Preis: 299 Euro
Roberts Revival iStream 2