DAB+-Radios im Test Der fast perfekte Klang

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Roberts Revival iStream 2 – Digitaltechnik im Retro-Design

Mit der Revival-Serie wurde Roberts bekannt, angeblich werden die Geräte auch von den britischen Royals benutzt. Der Kunstlederbezug, die Trageschlaufe, das Lautsprechergitter, die cremefarbenen Drehknöpfe und nicht zuletzt die goldfarbene Oberseite sorgen für einen echten Vintage-Look. Das beleuchtbare Monochrom-Display stört dabei kaum.

Wer die Revival-Radios nur von Bildern kennt, wird überrascht sein, wie klein sie sind. Nur paar Zentimeter höher als eine CD. Im Kontrast zum Design markiert das digitale Innenleben den neuesten Stand. Die aktuelle Version erlaubt nun Zugriff auf Favoritenlisten des Internet-Musikdienstes Spotify über WLAN.

Roberts Revival: Die britischen Kofferradios erinnern an 50-ger Jahre-Modelle. Technisch bietet das iStream 2 moderne Digitalausstattung, unter anderem mit DAB+ und Internetradio. (Foto: Hersteller) Quelle: PR

Mit UKW, DAB+ und drahtloser Routerverbindung für Internetradio ist für Programmvielfalt gesorgt. Hinzu kommen ein USB-Eingang, der über den integrierter Musikplayer nicht nur MP3-Dateien, sondern weitere gängige Formate wie WMA, AAC, WAV und FLAC vom Stick abspielt. Außerdem gibt es einen Aux-Ein- und Ausgang. Darüber hinaus lässt sich über den Router ein UpnP-Netzwerk mit (Universal Plug and Play) aufbauen und so beispielsweise eine Verbindung zur Musikbibliothek auf dem PC herstellen. Angesichts dieser Anschlussvielfalt lässt sich das fehlende Bluetooth-Modul leicht verschmerzen.10014746

Die Erstverbindung zum Router klappte im Test erst beim zweiten Versuch. Dann steht Internetradio zur Verfügung. Mit üblicher Länder- oder Genresuche kann man in zahllosen Stationen stöbern oder über eine Suche nach Namen gleich die gewünschte Station finden. Dazu navigiert man durchs Alphabet und klickt sich die Buchstaben zusammen. Während für UKW und DAB+ je 10 Senderspeicher zur Verfügung stehen, ist das für Internetradio nicht der Fall. Jedenfalls nicht am Gerät. Internetradio-Favoriten kann man aber immerhin auf der Website des Radioportals Frontier Silicon festlegen, auf die das Radio zugreift. Abgerundet wird die Ausstattung durch zwei Weckzeiten und einen Sleeptimer (15 Min bis 2 Stunden), der etwas umständlich über mehrere Menüpunkte erreicht wird. Dabei lassen sich von DAB+- oder UKW-Sendern auch Webradiostationen als Musik zum Aufwachen nutzen. Insgesamt gelingt die Bedienung tadellos.

Die Streaming-Anbieter im Internet

Wie hört sich der nostalgische Klassiker von Roberts an? Der 7,5 Zentimeter großer Monolautsprecher steht zwar nur mit 1 Watt Leistung im Datenblatt, kann aber ein kleineres Wohnzimmer durchaus beschallen. Die gute Grundton- und Mittenwiedergabe sorgt für klare Wiedergabe von Sprache und Gesang. Auch Soloinstrumente wie Klavier oder Geige klingen akzeptabel. Der Klang ist angenehm unaufdringlich abgestimmt, genau richtig für ein kleines Kofferradio, das so niemals zum "Plärren" neigt. Bei komplexer Orchestermusik oder Rock wird das Klangbild allerdings verwaschen, Bass gibt es nur andeutungsweise. Ein größerer, moderner Ovallautsprecher wie in früheren Kofferradios könnte mehr leisten, auch im Hochtonbereich. Mit diversen Equalizereinstellungen sowie Bass- und Höhenanpassung lässt sich das Klangbild anpassen. Der Stereo-Kopfhörerausgang ist kein Kraftmeier, für Mobilhörer mit niedrigem Eingangswiderstand reicht er aber aus.

Die größten Plattensammlungen im Internet
BaboomKim „Dotcom“ Schmitz hat den lange angekündigten Streamingservice Baboom veröffentlicht. Dabei handelt es sich um einen „Spotify-iTunes-Hybriden“ mit einem ungewöhnlichen Vertriebsmodell. Baboom will ein Browserplugin veröffentlichen, das auf Websites eingebundene Anzeigen austauscht, Nutzern einen Anteil am daraus generierten Werbeumsatz verspricht und damit den „kostenlosen“ Download von ansonsten kostenpflichtigen Musikalben ermöglicht. Momentan besteht Baboom nur aus wenigen Unterseiten, Schmitz spricht von einer „Sneak Peek Demo“. Im Mittelpunkt steht dabei sein selbst produziertes Musikalbum „Good Times“. Seine 17 Lieder können kostenlos über die Plattform heruntergeladen werden. Quelle: Screenshot
Google Play Music Google drängt auch in Deutschland ins Geschäft mit dem Musik-Streaming. Die App "Google Play" bekommt außerdem eine Radiofunktion. Das Angebot startet am Freitag unter dem Namen "Google Play Music All Inclusive". Bis zum 15. Januar kostet der monatliche Beitrag für die Musik-Flatrate mit Offline-Nutzung 7,99 Euro. Dafür stehen den Nutzern 20 Millionen Titel zur Verfügung. Anbieter wie Simfy, Spotify, Rdio, Deezer und Napster haben auch günstigere Monatsabos.Quelle: Foto: Rainer Jensen / Google Germany Quelle: dpa
VevoVevo gehört Sony und dem weltgrößten Musikkonzern Universal Music. Der Dienst ist kostenlos und finanziert sich über Werbung. Deshalb wird nach jeweils drei Musikvideos ein Werbeclip eingespielt. Die Nutzer können in Deutschland über die Website, die Apps für Smartphones und Tablets, die Settop-Box Apple TV sowie die Spielekonsole Xbox auf Vevo zugreifen. Quelle: Screenshot
Der Live-Stream der seit März 2012 existierenden Plattform Spotify bietet Millionen Songs an. Eine Gratis-Version steht zum Download bereit, zusätzlich kann sich der Nutzer per Facebook oder Twitter mit seinem Spotify-Account verlinken und so seine erstellten Playlists teilen. Anfang 2013 hat der schwedische Internet-Dienst seine Angebote für das Musikhören unterwegs weiter ausgebaut. Auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona gab der Automobilhersteller Ford bekannt, dass der Spotify-Dienst serienmäßig in seiner neuen Geländelimousine EcoSport integriert werde. Dabei komme eine spezielle Technik zur Sprachsteuerung von Apps zum Einsatz, erklärte der für Forschung zuständige Ford-Manager Paul Mascarenas nach einer Pressemitteilung. Damit könnten Autofahrer Smartphone-Apps verwenden, ohne die Hand vom Steuer nehmen zu müssen. Quelle: Screenshot
Die Streaming-Plattform Deezer ist vor allem in Frankreich sehr beliebt. 2007 startete sie als erster Gratis-Streamingdienst auf dem Markt. Heute kostet eine Mitgliedschaft, wie auch bei vielen anderen Diensten, Geld. Kostenlos gibt es nur ein Radio-Angebot und Lied-Ausschnitte. Die Plattform ist mittlerweile in mehr als 180 Ländern verfügbar.Preis: kostenlos bis 9,99 Euro monatlich Quelle: Screenshot
Die Dienste des aus Ingolstadt stammenden Programms Juke sind nur über iOs und Android abzurufen. Die Plattform bietet zwar ein 14-tägiges Probe-Abo, jedoch nur einen einzigen Kostentarif, in dem alle Premiumfunktionen schon enthalten sind. Durch eine zweiwöchige, kostenlose Probeanmeldung bei Juke hat der User zusätzlich Zugriff auf Mixtapes und diverse Radiosender.Preis: 9,99 Euro monatlich Quelle: Screenshot
Die nach einem haitischen Tanzstil benannte Musik-Plattform rara bietet, ähnlich wie Rdio, Spotify und co., eine Musikauswahl von rund 22 Millionen Titeln. Auf Wunsch kann der User über rara Songs nach Stimmungslage sortieren und eine Multifunktionsplattform benutzen.Preis: 4,99 bis 9,99 Euro monatlich Quelle: Screenshot

Der DAB+- Empfang ist mit 48 Programmen gut und auch in einem fensterlosen Raum noch ordentlich. Auch das UKW-Teil bietet zusammen mit der großen Teleskopantenne brauchbaren Empfang, beim Stereo-Hören über Kopfhörer ist aber bei vielen Senden, außer bei starken Ortssendern, ein Rauschen zu hören.

Befüllt mit vier großen Batterien spielt das Roberts iStream 2 zwischen 35 bis 60 Stunden ohne Stromnetz, je nachdem, ob die Internetverbindung benutzt wird oder nur terrestrische Stationen. Erhältlich ist das Gerät zum stolzen Preis von 299 Euro in drei Farben: Schwarz, Creme und Hellblau.

Fazit: Der Henkelmann im edlen Retro-Gewand glänzt durch sehr solide Verarbeitung, guten Empfang und hohe Sprachverständlichkeit. Einen opulenten Klang kann das kompakte Geräte aber nicht bieten.
Preis: 299 Euro
Roberts Revival iStream 2

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