Fahrradbekleidung Biken im Winter - ein eiskaltes Vergnügen

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Alternative Merinowolle

Merino ist ein schönes Beispiel dafür, dass klassische Naturfasern noch keineswegs out sind. Denn nicht jeder mag die Synthetik-Textilien. Merinowolle hat große Vorteile. Vor allem Vielreisende und Wanderer schwören auf Unterhemden oder T-Shirt aus der Wolle des Merinoschafs. Die Wolle besteht aus besonders langen Fasern. Der Stoff ist daher sehr glatt, weich und elastisch. Darüber hinaus ist Merinowolle temperaturausgleichend und transportiert Feuchtigkeit nach außen.

Daneben wirkt Merino antibakteriell. Vor allem Männer lieben Merino, denn die Shirts können mehrmals hintereinander getragen werden, ohne gleich unangenehm zu riechen. Die Synthetikfasern dagegen beginnen schnell zu muffeln und müssen daher nach jedem Tragen in die Wäsche. Sollte bei der Funktionswäsche sich mit der Zeit trotz regelmäßiger Wäsche ein schlechter Geruch festsetzen, hilft angeblich der Kühlschanktrick. Das Kleidungsstück in eine Plastiktüte stecken und für einen Tag ins Gefrierfach legen. Das soll Bakterien und Geruch abtöten.

Sportbrillen und Spike-Reifen

Mit einer funktionalen Jacke, Handschuhen und Mütze ist der Radfahrer im Winter schon mal fürs Gröbste gerüstet. Zur sinnvollen Ausstattung gehört aber auch eine Brille. Sie schützt empfindliche Augen vor dem kalten Fahrtwind und sie dämpft das extrem helle Licht in verschneiter Umgebung. Hochwertige Brillen werden oft mit austauschbaren Gläsern mit unterschiedlichem Tönungsfaktor geliefert. Hinzu kommen Polarisationsfilter, die Reflexionen von glänzenden Flächen mindern. Das ist bei schneller Fahrt ein Sicherheitsvorteil. Manche Hersteller setzen auf selbsttönende (photochromatische) Gläser. Diese passen sich automatisch der Helligkeit der Umgebung an.

Elektronische Wachhunde
HeliosDie Kalifornier verstecken Bluetooth-Sender und GPS-Sensor zur Fahrradortung im Lenker.Preis: Ab rund 210 Eurowww.ridehelios.com Quelle: Presse
Lock8Die Briten schützen Räder per Spiralschloss, GPS-Sensoren und Sirene.Preis: Rund 200 Eurowww.lock8.me Quelle: Presse
BitlockDas Bügelschloss der Amerikaner entsperrt sich, wenn ein registriertes Smartphone mit der passenden App in der Nähe ist.Preis: Rund 90 Eurowww.bitlock.co Quelle: Presse
MobilocIm Schloss stecken ein langes Kabel, das der Besitzer ums Zweirad wickelt, sowie ein GPSModul zum Verfolgen des Rades.Preis: Knapp 100 Eurowww.mobilocgps.com Quelle: Presse
SpyBikeDas deutsche Unternehmen baut in Rücklichter oder ins Steuerrohr des Lenkers GPS-Module ein.Preise: Ab 170 Eurowww.fahrrad-diebstahl.com Quelle: Presse

Hier ist allerdings die Frage, ob die Gläser bei der Fahrt schnell genug auf Helligkeitsschwankungen reagieren können. Fährt man schnell durch eine Gegend, in der schattenspendende Bäume und Passagen unter freiem Himmel sich in rascher Folge abwechseln, sind die selbsttönenden Gläser meist zu langsam.

Herkömmliche Sonnenbrillen sind für sportliche Biker nicht ideal. Anders als die um die Seite herumgezogenen Sportbrillen schützen Sonnenbrillen nicht vor seitlich einfallendem Licht. Zudem sind Sportbrillen bruchsicher und durch Nasenauflagen aus Gummi oder Silikon oder flexible Bügel auf festen Sitz optimiert. Sie können so bei schneller Bewegung nicht so leicht verrutschen. Und schließlich sind die Bikerbrillen auch mit speziellen Belüftungsschlitzen ausgestattet, die ein Beschlagen der Gläser verhindern.

Für das Radfahren in der kalten Jahreszeit sollte man auch einen Blick auf die Bereifung werfen. Wer bei Schnee und Eis unterwegs ist, braucht Spike-Reifen. In Deutschland am bekanntesten sind die Hersteller Schwalbe und Continental. Gute Winterreifen gibt es aber auch von Nokian Tyres, dem finnischen Winterreifenspezialisten, der ursprünglich aus der gleichen Gummifabrik stammt, aus der auch der Elektronikkonzern Nokia hervorgegangen ist.

Spike-Reifen fahren sich auch bei trockenem Wetter nicht so schlecht, wie man annehmen könnte. Erfahrene Biker pumpen den Reifen bei Schnee oder Glatteis weniger stark auf. Dann ist die Auflagefläche des Reifens und dementsprechend auch die Reibung größer. Somit kann der Fahrer das Rad besser kontrollieren und rutscht nicht so leicht weg. Bei trockener Fahrbahn dagegen ist ein hoher Druck besser. Weil beim prallen Reifen Auflagefläche und also Reibung kleiner sind, kommt man leichter voran.

Fachleuten wie Claudia Tonnemacher, muss man sowas nicht mehr erklären. Sie hat auch dieses Jahr ihre Winterreifen schon bereit gelegt.

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