
Ein mehrere hundert Euro teurer Kopfhörer, der von einem iPhone oder einem herkömmlichen MP3-Player angesteuert wird, klingt gut. Aber nicht so gut, wie er klingen könnte. Denn die Elektronik von Smartphones und herkömmlichen MP3-Playern ist auf soliden Musikgenuss ausgelegt, aber ein richtig highendiges Audiosignal können sie nicht liefern. Deshalb bilden diese Geräte immer auch einen limitierenden Faktor für die Klangqualität eines Kopfhörers. Genau dafür gibt es Kopfhörerverstärker.





Die Idee, zwischen das Smartphone oder den MP3-Player und den Kopfhörer noch einen externen Verstärker zu hängen, klingt ziemlich verrückt. Zumal das ja auch bedeutet, dass man noch ein elektronisches Gerät und noch ein Kabel durch die Gegend schleppt.
Welchen Nutzen also bringt ein Gerät wie der Kopfhörerverstärker E12 Montblanc des chinesischen Herstellers Fiio? Wir haben es am Rande der Messe High End 2013 in München ausprobiert. Für den Kurztest wurde der Mini-Verstärker an einen iPod Classic gehängt und eine Reihe von Musikstücken aus Pop, Klassik oder Jazz durchgehört.
Das Ergebnis ist verblüffend. Der Klang bekommt mehr Druck, die imaginäre Bühne wird größer, die Auflösung feiner. Der berühmte "Schleier vor den Musikern", er ist plötzlich weg. Mit dem Fiio klingt der Kopfhörer um eine ganze Klasse besser.

Anschluss an den Line-out-Ausgang
Der Fiio E12 Montblanc kostet knapp 130 Euro und ist so groß wie ein Smartphone. Die Elektronik steckt in einem soliden Metallgehäuse. Angeschlossen wird der Fiio entweder an die Kopfhörerbuchse oder den Line-out-Ausgang des iPod mit seinen 30 Pins. Den stärksten Klanggewinn erreicht man über den Line-out-Ausgang, weil darüber nur das unverfälschte digitale Audiosignal an den externen Kopfhörerverstärker geht.
Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller bis zu zwölf Stunden. Im Lieferumfang des Fiio findet sich ein dickes Gummiband, mit dem das Gerät huckepack an Smartphone oder MP3-Player befestigt wird. Eine simple, aber effiziente Lösung - und ein Gerät, das Hi-Fi-Fans nicht mehr hergeben möchten.

Player für hochauflösende Musik
Doch selbst die Kombination mit einem Kopfhörerverstärker ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Inzwischen gibt es mobile Musikspieler, die nicht nur MP3s, sondern auch hochauflösende Musik wiedergeben. Zum Beispiel der Kastell & Kern von iRiver für 699 Euro. Das Gerät spielt auch Musik in Studio-Mastering-Qualität (24 Bit/192kHz) ab. Highend-Freaks holen sich solche Musik inzwischen von Downloadportalen wie Highresaudio.
In Kombination mit einem anspruchsvollen Kopfhörer ab 500 Euro hat man so unterwegs eine Stereoanlage in der Tasche, deren Klangqualität die allermeisten heimischen Anlagen weit in den Schatten stellt.
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Finanziell gesehen nähert man sich damit aber rasant der 2000-Euro-Grenze, zumal auch die hochauflösenden Musik-Downloads nicht eben billig sind. Ein Angebot also für Musikliebhaber mit dicker Brieftasche - oder Menschen, die eine schöne Steuerrückzahlung vom Finanzamt erwarten...
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