Grill-Puristen stehen den Helferchen freilich skeptisch gegenüber. „Manche nutzen es eher als Gaudi, weil sie es schlichtweg lustig finden auf dem Handy die Grillfleisch-Temperatur angezeigt zu bekommen“, schätzt Christ. Er bestreitet nicht den Sinn der Geräte - schließlich seien Fleischthermometer gängiges Zubehör, aber die digitale Vernetzung kommt zumindest diesem Grillexperten nicht aufs Rost.
Für das leckere Grillvergnügen ist auch ein Blick auf Grill-Apps lohnenswert. Gute Rezepte empfiehlt etwa der Klassiker unter den Grillrezepten: die App „Weber’s On the Grill“ für 4,49 Euro. Dafür gibt es viele Tipps und Tricks sowie ebenfalls einen Grill-Zeitmesser – für alle, denen die Smartgrills doch eine Spur zu teuer sind.
Der Deutsche Grillsportverein hat ebenfalls eine App für rund einen Euro herausgebracht, die rund 5.300 Grillrezepte liefert – einen Versuch mal so etwas Neues zu probieren wäre es also wert.
Grillen mit Sonnenkraft
Und wer auch beim Anfeuern auf eine innovative Methode setzen will, der sollte zudem Solargrills auf dem Schirm haben. Denn auch mit der Kraft der Sonne sollen Steaks und Würstchen heute gut gegrillt werden können.
So wurde etwa durch die Crowdfunding-Plattform Kickstarter der Solsource-Grill finanziert, der ohne zusätzliche Energie auskommt. Mithilfe einer Metallschüssel werden die Sonnenstrahlen gesammelt, gebündelt und gezielt auf eine pfannengroße Grillfläche gesteuert. Zehn Minuten braucht es laut Solsource, um so einen Liter Wasser zu erhitzen.
Das Wiener Startup Sunsausage hat einen faltbaren Solarkocher auf den Markt gebracht, der ebenfalls mit einem Parabolspiegel Sonnenlichte bündelt. Binnen fünf Minuten soll das schon eine Temperatur von 300 Grad bringen.
Ob Gas, Kohle oder Sonne – der Trend beim Grillen zeigt vor allem eines: Die Ansprüche werden höher. Auch wenn es nicht unbedingt gleich die volle Ausrüstung für eine Outdoor-Küche sein muss, kaufen die Deutschen hochwertiger und qualitativer ein. „Insgesamt zeigt sich, dass die Geräte wertiger werden und mehr nennenswerte Modelle und Marken auf dem Markt sind als es etwa vor 15 Jahren der Fall war“, so Christ.
Grillen befindet sich im Imagewandel und mit Smart-Grills und Smartphone-Applikationen bahnt sich auch die Grillwurst den Weg ins Internet der Dinge.